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Thema: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:12 pm
Etwas kommt in unsere Welt 1
Es muss so gegen Vier Uhr Morgens gewesen sein, als ich durch das unsägliche Klingeln meines Telefons aus dem Schlaf gerissen wurde. Dieses, zwar wohl vertraute, aber dennoch penetrante Klingeln, immer wieder hörte ich die ersten Töne des Liedes „ London Bridge is falling down “ und ließ mich so schnell hoch schrecken, das mein Schädel erstmal Bekanntschaft mit der Schräge über meinem Bett schloss. Einen leisen Fluch ausstoßend stieg ich aus dem Bett und schlurfte in Richtung Bücherbord, wo sich dieser Schlafstörer befand. Das Telefon duldete immer noch dieses Lied, wobei mir klar wurde, das es mal Zeit wäre denn Klingelton zu ändern und ich wartete ab, ob sich das gleich legen würde. Das tat es nicht. Mürrisch nahm ich den Hörer in die Hand und gerade als ich meinem Namen sagen wollte, hörte ich am anderen Ende eine Stimme, in der regelrechtes Entsetzen ohne weiteres rauszuhören war. „ Nick? Nick, bist Du dran? Nick, hör mir zu – es existiert, hörst Du, ES existiert! “ Das ich etwas perplex war dürfte ja klar sein, denn erstens war es Vier Uhr in der früh und zweitens was sollte existieren. „ Nick? “, mein Anrufer hörte sich immer noch verstört an, „ Nick?! “ „ Hm…, ja ich bin dran. Weißt Du wie spät das ist, ich muss… “, mir wurde das Wort regelrecht abgeschnitten. „ Das Necronomicon, Nick, dieses gottverfluchte Buch existiert! “ Schweigen trat kurz an unsere Stelle. Das Necronomicon ex mortis, das Buch der Toten, welches von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred geschrieben worden sein soll. Doch Al Hazred hatte es nie gegeben, den dieser war in Wirklichkeit der Schriftsteller H.P. Lovecraft gewesen, der sich auch das Buch der Toten und den dazu gehörigen Mythos über die Großen Alten ausgedacht hat. Somit konnte jenes Werk gar nicht existieren. Meine Laune war dem entsprechend, nämlich nicht gut. „ Es ist Vier Uhr Morgens, muss in wenigen Stunden zur Arbeit und Du klingelst mich wegen so was aus dem Bett?! Du selbst hast doch gleich von Anfang an gesagt, dass es dieses Buch nicht gibt. Woher kommt jetzt diese Wendung? “ Anstatt einer Entschuldigung, bekam ich aber folgendes zu hören: „ Ich war bis eben im Internet und dort habe ich die Meldung gelesen, dass es gefunden wurde. “ Sauer wäre noch untertrieben wie ich mich jetzt fühlte. Im Internet! Ja wo auch sonst, denn wenn man will kann man dort den größten Blödsinn finden und Falschmeldungen waren da sowieso Gang und Gebe. „ Es wundert mich wirklich, dass gerade Du, der viel in Frage stellt, auf so was reinfällt “, ich musste mich wirklich zusammenreißen um nicht ausfallend zu werden. Stille am anderen der Leitung. Einige Sekunden lang drang kein Laut an mein Ohr, als sich plötzlich mein Ruhestörer wieder meldete. „ Geh online, habe gerade meinen Rechner wieder hochgefahren und ich schick Dir den Link. “ Ich gähnte lautstark, um meinem Gegenüber zu suggerieren das ich ziemlich müde war. „ Okay, schick den Link, damit ich wenigstens noch etwas Schlaf bekomme “, gleich darauf wurde am anderen Ende aufgelegt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das ich wohl nicht mehr lange schlafen würden könnte. Ich stellte den Hörer wieder an seinen Platz und begab mich wieder ins Bett. Dieses war inzwischen kalt geworden, denn selbst ein gut gekühlter Eisbeutel wäre wärmer gewesen, als die Bettdecke. Schlaf wollte sich nicht wieder einstellen, da meine Gedanken um das eben geführte Gespräch. Das Necronomicon sollte also tatsächlich existieren. Was dies jedoch bedeute, mochte ich nicht glauben. Denn es würde bedeuten, dass folgendes alles wahr sein musste und Lovecrafts Storys nicht nur reine Fiktion waren: die Alte Rasse, die Alten Götter und die fürchterlichen Großen Alten würde es wahrhaftig geben! Einfach unmöglich! Desto mehr ich darüber nachdachte, umso neugieriger wurde ich. Vielleicht war aber auch nur ein ähnliches Buch gefunden worden. Vielleicht behauptete auch nur ein Wichtigtuer, dass er jenes Machwerk gefunden hatte. Jedoch würden irgendwelche Experten es als Fälschung entlarven und somit würde der angestrebte Ruhm dieses Trottels sich in Rauch auflösen. Es gab reell gesehen nur diese zwei Möglichkeiten, aber ich war wirklich neugierig geworden. Die Uhr zeigte inzwischen kurz nach halb Sechs an. Jetzt war es auch egal. Ich warf die Bettdecke beiseite, hatte gleich darauf vor dem Rechner Platz genommen und war keine Zwei Minuten später im Internet um meine E – Mails zu checken.
Nick Toxic Admin
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:15 pm
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Da saß ich nun, vor mir ein flimmernder Monitor und darauf wartend, dass sich mein E-Mailpostfach öffnete. Sekunden, die in diesem Moment sich wirklich wie Minuten anfühlten, vergingen, bis sich endlich das Postfach öffnete und mir ein lächelnder Smilie ankündigte das sich eine ungelesene Mail dort befinden würde. Der Link, der mir geschickt wurde, führte mich auf die Seite irgendeines Archologen. Er grinste breit in die Kamera, was so stark aufgesetzt aussah, als ob er wüsste was er dort in seinen Händen und in die Kamera hielt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf das Bild, jegliche Restmüdigkeit die sich noch in mir befand war mit einem Schlag verflogen. Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Das Buch, was der Mann dort in den Händen hielt, war in dunkles Leder gebunden, welches mit tiefen Furchen übersät war. Eine Metallschnalle hielt das Buch zusammen und mehr als nur deutlich war der Titel jenes Machwerkes zu lesen, welches Abdul Al Hazred laut Lovecraft im Wahnsinn geschrieben haben soll:
Kitab al azif
Jenes Buch war bekannter unter dem lateinischen Namen Necronomicon! Unter dem Bild stand ein kleiner Text, in dem beschrieben wurde, dass dies vielleicht einer der wichtigsten Funde seit langem war und alle Beteiligten der Expedition sehr stolz darauf waren. Wichtiger Fund! Das war bei weitem untertrieben, denn sollte wirklich das in dem Buch stehen, was angeblich darin stehen sollte, dann würde dies eine der schlimmsten Bedrohungen für die Welt bedeuten. Al Hazred soll neben Texten voller Wahnsinnigkeiten, Flüchen und einigen Beschwörungsformeln, auch jene Verehrungen an die Großen Alten niedergeschrieben haben. Und jetzt grinste mir ein Archologe, der irgendwie wie der verstorbene Tierfilmer Steve Irwing aussah, auf einem Bild entgegen mit eben jenem Werk in den Händen, welches die Menschheit ins Chaos stürzen könnte. Aus dem Text war ebenfalls raus zu lesen, dass man den Fund natürlich gründlich untersuchen und studieren wollte. Man war gespannt darauf was der Autor der Nachwelt hinterlassen habe. Ich fasste mir an die Stirn, ohne jedoch den Blick von dem Bild abzuwenden. Was für ein Haufen Trottel sich da zusammen gefunden hatte. Hatte den keiner der Expeditionsteilnehmer jemals vom Necronomicon gehört? Anscheinend nicht. Meine Augen erblickten etwas was mich aufatmen ließ, nur etwas, aber immerhin. Das Team hatte beschlossen ein Internet – Tagebuch einzurichten, um Interessierte an jeder neuen Erkenntnis, jeglicher Art, teilhaben zu lassen. Ich hatte keine Ahnung ob sich Yves, mein Anrufer der mich aus dem Schlaf riss, dort schon angemeldet hatte. Ich klickte das Formular an, fühlte nur die wichtigsten Punkte aus und als ich die Bestätigung bekam, dass man sich freue mich als Interessenten gewonnen zu haben, loggte ich mich aus. Während der Rechner herunterfuhr, saß ich still da. Jetzt erst bemerkte ich, dass mir kalter Schweiß auf die Stirn getreten war. Es war so gegen halb Zehn Uhr Abends als ich endlich von der Arbeit nach hause kam. Unkonzentriert war ich gewesen, schon den ganzen Tag über, weshalb mich meine Kolleginnen schon fragten, ob etwas nicht in Ordnung wäre. Tatsächlich war etwas nicht in Ordnung, ganz und gar nicht. Man hatte das wohl grauenhafteste Relikt der Welt gefunden! Aber was hätte ich den auf der Arbeit sagen sollen? Etwa das das Ende der Welt, so wie wir sie kennen, in den Händen einer Expeditionsgruppe lag, die sich allem Anschein nach irgendwo im Orient befand. Ich hatte tatsächlich keine Ahnung, wo der Archologe und seine Leute genau waren, entweder hatte ich es in den frühen Morgenstunden überlesen oder ich hatte es einfach vergessen. Wie dem auch jetzt sei, was jetzt wichtig war, war ob in dem Internet – Tagebuch irgendwelche Neuigkeiten standen. Es gab Neuigkeiten, allerdings nicht das Buch betreffend, ziemlich unwichtig also. Bis auf das was ich weiter unten las, denn eines der Mitglieder dieser Expedition wurde als vermisst gemeldet. Der Archologe glaubte in seinem Bericht, dass diese Person vielleicht keine Lust mehr hatte oder befürchtete das es keine Bezahlung geben würde und sich deshalb von dem Unternehmen zurück gezogen hatte. Vermisst? Vielleicht war dieser Jemand wirklich abgehauen, aber vielleicht hatte auch der Fund etwas damit zu tun. Während meine Gedanken alles Mögliche zusammen sponnen, sah ich ein kleines Icon aufblinken. Yves meldete sich über ICQ. Ohne das übliche Blabla oder irgendwelche Links auf seltsame Seiten, kam er gleich auf das Wichtigste zu sprechen. Yves2Dope ( 09:54 PM) : Nabend, hastes eben auch gelesen? Einer von denen soll verschwunden sein
Nick Toxic ( 09:54 PM) : Aha, der Herr hat sich also auch dort angemeldet und ja ich hab´s gelesen…glaubste auch das der abgehauen ist
Yves2Dope ( 09:55 PM) : Wieso nicht, wenn ich rauskriegen würde was ich da mit ausgebuddelt hab
Nick Toxic ( 09:55 PM) : Haste denn Text da nicht gelesen, die ham keinen Schimmer was die gefunden haben, die glauben wahrscheinlich das ´ne Bibel oder so…
Yves2Dope ( 09:56 PM) : Im gewissen Sinne isses ja fast eine… naja fast
Nick Toxic ( 09:56 PM) : Bitte??? Spinnst du?
Yves2Dope ( 09:56 PM) : Ich meinte ja auch nur fast xP
Nick Toxic ( 09:59 PM) : Ja nee is klar. Finde das ganze irgendwie seltsam. Der verschwindet doch nicht, nur weil er glaubt das er am Ende nicht bezahlt wird.
Yves2Dope ( 10:01 PM) : Okay, okay, das schon etwas seltsam, glaube aber nicht daran das das Buch was damit zu tun hat
Nick Toxic ( 10:01 PM) : Woher willste das denn wissen?
Yves2Dope ( 10:02 PM) : kA weiß es eben
Nick Toxic ( 10:03 PM) : Na und wenn das Buch in irgendeiner weise hat verschwinden lassen? Angeblich soll Al Hazred am helllichten Tag von einem unsichtbaren Wesen aufgefressen worden sein…
Yves2Dope ( 10:06 PM) : Bitte???
Nick Toxic ( 10:06 PM) : Ach…ähh…nichts
Nick Toxic ( 10:06 PM) : Ich geh gleich mal eben off, also MCL
Yves2Dope ( 10:06 PM) : ´kay, MCL
Es stimmte, angeblich sollte Al Hazred wirklich am Tage von einem Wesen bei lebendigem Leibe aufgefressen worden sein, welches die Augenzeugen, es soll welche gegeben haben, nicht erblicken konnten. Was ist wenn jener Bote, ich will ihn mal so nennen, eben jenen armen Teufel gefressen hatte. Die Voraussicht dafür war natürlich, das es jenes Wesen natürlich gab. Aber wenn schon jenes Buch existierte, konnte auch dies möglich sein. Hatte es auch bei diesem Fall Augenzeugen gegeben? Wenn ja, dann würde der Archologe den Teufel tun, um das an die Öffentlichkeit zu bringen. Stellte mir die dazu gehörige Schlagzeile in irgendeinem Schundblättchen vor und musste tatsächlich etwas grinsen. Wenig später ging ich offline, um etwas zu essen.
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:16 pm
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Es war nicht weiter verwunderlich, dass mir das Essen nicht gerade schmeckte. Ich machte mir ziemlich viele Gedanken, was da wohl geschehen war. Es wollte mir nicht aus dem Schädel, das das Buch oder etwas was jenes Werk irgendwie herauf beschworen oder angelockt hatte, mit dem Verschwinden des Arbeiters zu tun hatte. Vielleicht war auch wirklich alles ganz einfach und der Mann saß inzwischen in irgendeiner Spelunke und goss sich ein paar hinter die Binde. Er erzählte in diesem Moment bestimmt, dass er alle Expeditionsteilnehmer für einen Haufen Idioten hielt und froh wäre nicht mehr für einen Trottel, wie diesen Steve Irwing – Verschnitt, arbeiten zu müssen. Diese Möglichkeit gefiel mir weitaus besser, als die das ein unsichtbares Monster den Mann gefressen hatte. Ich beschloss nicht sofort wieder online zu gehen, sondern erst etwas fern zu sehen. Wie üblich lief zu dieser Zeit wirklich nichts, was auch nur einer Erwähnung wert wäre. Gegen kurz vor Zwölf begab ich mich ins Bett, ich musste zwar am Wochenende nicht arbeiten, dennoch hatte mich der heutige Tag sehr geschlaucht. Der Schlaf übermannte mich doch sehr schnell. Doch ich kann weniger behaupten die Nacht gut geschlafen zu haben, denn meine Träume waren grässlich gewesen. Wesen unaussprechlichen Aussehens nisteten sich in meine Träume ein und ich könnte beschwören das ich ein klagendes Heulen hörte. Laut Lovecraft war der gesichtslose Gottesbote Nyarlathotep zum heulen verdammt, dieses würde wohl erst enden wenn die Großen Alten wieder ihre Herrschaft über unseren Planeten antraten und Nyarlathotep sich wieder mit Azathoth, dem mächtigsten der Alten, wieder vereinen würde. Ich erwachte an jenem Punkt schweißgebadet auf, als ich im Traum ein wunderschönes Gebilde aus Sternen zu erblicken glaubte. Es mag für jeden anderen seltsam klingen, bei dem Anblick von Sternen erschrocken zu erwachen, aber jene wissen nicht was sich hinter diesem Gebilde verstecken sollte. Vielleicht waren es wirklich nur Sterne, aber vielleicht war es auch jenes abscheuliche Trugbild welches Yog – Sothoth, jener der Großen der alles in einem sein sollte, benutzte um sein widerwärtiges Aussehen zu verbergen. Alles in einem damit war in seinem Falle folgendes gemeint: er sollte angeblich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sein, die Folge daraus war unbändiges Chaos. Jenem Ding wäre ich im Traum beinahe in die Tentakel, Klauen oder was auch immer dieses Sternenscheusal besaß gefallen, wäre ich eben nicht erwacht. Die Digitaluhr auf meiner Anlage zeigte kurz nach Sechs Uhr an. Somit hatte ich nicht wieder viel geschlafen. Gestern ein Telefonat und heute unberuhigende Träume. Um mich abzulenken legte ich mir eine dieser trashigen Larry Brent – Hörspiele ein, eine sehr gute Wahl in diesem Falle. Nach einem guten Frühstück erledigte relativ unspektakuläre Dinge, wie Wäsche in die Maschine stecken. Danach war es Zeit nachzusehen ob in dem Internet – Tagebuch etwas Neues stand. Wie ich in meiner Kontaktliste sah, war auch Yves schon online, also konnte ich mir wohl einen Blick in das Tagebuch sparen, weil er vielleicht schon nachgesehen hatte.
Nick Toxic ( 07:15 AM) : Morgen, haste schon im Tagebuch nach gesehen ob es was Neues gibt?
Ich wartete ungefähr Zehn Minuten auf eine Antwort, aber die kam nicht.
Nick Toxic ( 07:25 AM) : Hallo? Weißt du jetzt was Neues, sonst schau ich selbst nach…
Anstatt einer Antwort sah ich nun, wie Yves offline ging. Das war seltsam, weil wenn ich ihn sonst anschrieb hatte er meistens geantwortet. Ich musste also selbst nachsehen. Einige Mausklicke später hatte sich das Tagebuch vor mir entfaltet und nun Begriff ich warum Yves offline gegangen war. Ich Begriff wahrscheinlich genau wie mein Freund zu gut. Das Bild des Archologen war zu sehen, er sah furchtbar aus, als wäre er in wenigen Tagen Zehn Jahre älter geworden. In seiner Hand hielt er jenes Buch und man konnte sehen, das die Metallschnalle geöffnet worden war. Er hatte allem Anschein darin gelesen. Meine Vermutung wurde durch den Text unter dem Bild bestätigt. Der Text den der Archologe über seine Erkenntnis verfasste, lautete wie folgt: „ Wir haben das Buch geöffnet! Wir haben es geöffnet und es steht nichts über das Leben der Menschen aus der damaligen Zeit darin. Es stehen Texte darin, beängstigende Texte. Zwei Mitarbeiter baten um sofortige Kündigung. Wir sind nur noch 20 Mann, aber ich denke es werden noch mehr gehen. “ Das klang eigentlich recht harmlos, aber viel mir doch etwas auf, was mich stutzig machte. Weiter unten stand „text editiert“ und nun war mir klar, dass jene zwei Arbeiter wohl nicht gekündigt hatten, sondern höchst wahrscheinlich auch verschwunden waren. Sah man zu dem in das Gesicht das Mannes, konnte man erkennen, das er wohl einiges durchgemacht haben musste, was seinem Geist sehr stark zu setzte. Nach dem ausloggen schrieb ich Yves eine E-Mail, worin ich meine Vermutungen äußerte. Eine Antwort bekam ich bald.
Nick Toxic Admin
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:17 pm
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„ Nick, es ist grauenhaft. Ich habe die Nacht über beängstigende Träume gehabt. Das mag für dich jetzt albern klingen, aber hieß es in den Geschichten von Lovecraft nicht, dass Nyarlathotep vor sich hin heult? Um mich zu vergewissern habe ich in einem seiner Bücher nach gesehen. Kannst du dir vorstellen ds ich jenes heulen im Traum hörte? Ich sage ja nicht das es sein Heulen war , ich kann ja gar nicht wissen wie sich das anhört, aber ich hörte es. Hast du zudem das Bild des Mannes gesehen? Sein Blick war wie meiner heute Morgen im Spiegel, nachdem ich hochgeschrocken war. Er muss auch etwas ähnliches erlebt haben, aber das wäre unmöglich. Zwei Personen können doch nicht die selben Träume haben, oder? “ Zwei Leute? Nein, es waren Drei, denn auch ich hatte ja denselben Traum gehabt, aber das hatte ich Yves noch gar nicht mitgeteilt. Gerade als ich die Mail schließen wollte, erblickten meine Augen weiter unten ein post Scriptum: „ Die Sterne, Nick, diese grässlichen Sterne im Traum. Welch grauenhaftes Geheimnis sie bergen… “ Ein eiskalter Schauer kroch mir den Rücken hinunter. Yves hatte ihn also gesehen, jenen Gott der Alles in Einem war. Ich war vor dem Sternengebilde erwacht und mein guter Freund anscheinend dahinter. Sofort schrieb ich eine Antwort und wartete ab. Es vergingen mehrere Minuten, in denen ich mich um andere belange im Internet kümmerte. Als die Antwort endlich kam, war ich wegen ihrer Kürze enttäuscht, aber auch beängstigt. „ Ich kann nicht darüber sprechen…noch nicht… “ Die Frage die ich mir selbst stellte war, was hatte ich denn lesen wollen? Etwa wie dieses gigantische Scheusal hinter den Sternen aussah oder ob er gar Kontakt aufnahm? Es war unfassbar das wir denselben Traum gehabt hatten. Vielleicht hatten auch andere seltsame Träume gehabt? Ich beschloss es heraus zu finden und fragte als allererstes meine Eltern. Mein Vater gab an sich nicht erinnern zu können, meine Mutter hingegen gab an das in ihrem Traum plötzlich Sterne aufgetaucht seien. Sie aber aufgewacht, ehe die Sterne näher kamen. Als sie mich fragten warum ich das denn auf einmal wissen wolle, erfand ich schnell eine Ausrede. Bei ihr waren also auch Sterne aufgetaucht, kein heulen, dafür aber Sterne. Gleich darauf schrieb ich alle Leute aus meiner Kontaktliste, die im Moment online waren, an und fragte auch diese gleich ob sie letzte Nacht von Sternen geträumt hatten. Die Antworten die ich bekam, jagten mir weitere Schauer über den Rücken und erfüllten mich mit kosmischen Grauen. Fast alle hatten Sterne in ihren Träumen gesehen, aber nur einer hatte auch jenes Heulen vernommen, welches allem Anschein nach von Nyarlathotep stammte. Dieser jemand war Yves´ und mein Freund Serif. Als er mich ebenfalls fragte, warum ich das wissen wollte, erfand ich auch hier erstmal eine Ausrede. Da er aber auch jenes klagende Heulen im Traum vernahm, beschloss ich ihn beim nächsten Treffen einzuweihen. Es war alles so beunruhigend. Yves hatte Yog – Sothtoth gesehen, konnte den Anblick wohl aber noch nicht verarbeiten, um darüber zu sprechen. Wenn man die Namen jener Wesen im Internet durch eine Suchmaschine jagte, erhielt man Unmengen von Berichten und Bildern. Die Berichte waren größtenteils zusammen gereimter Schund oder irgendwelche Beschreibungen für Rollenspieler. Die Bilder waren interessanter, weil vielleicht waren einige ja wirklich Detailgetreu. Es könnte ja sein, dass jene Künstler einen der Großen Alten im Traum erblickt hatten und so ihre Begegnung verarbeiteten. Es hieß aber auch das Kleingeister bei dem Anblick jener Götter dem Wahnsinn verfielen oder gar starben. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, ob die Künstler der Bilder noch lebten, tot waren oder wahnsinnig geworden waren. Zudem, wenn die Bilder detailgetreu waren, welches war jedem Wesen das ähnlichste? Das sollte ich erfahren, als Yves sich durchringen konnte, über seine Begegnung mit dem unbändigen Chaos zu sprechen. Doch das kam erst später. Es hatten sich also schon Zwei der im Necronomicon beschriebenen Wesen bemerkbar gemacht, zwar nur in den Träumen der Menschen, aber sie hatten sich bemerkbar gemacht. Wäre es nur bei mir so gewesen, dann hätte ich es als Traum abgetan, der daher herrührte das ich mir zu viele Gedanken um das Buch und seine Geheimnisse machte. Jedoch war ja bei allen Menschen dich ich kannte ja derselbe Traum abgelaufen, was höchst beängstigend war. Das unbändige Chaos hinter dem Sternenvorhang und der heulende, gesichtslose Götterbote, die Frage war demnach, wer sich als nächster Ankündigen würde. Der, dessen Namen man nicht nennen darf oder vielleicht jener schlafende Gott, der in den allertiefsten Tiefen des Meeres, in seinem Haus in seiner versunkenen Stadt, schläft? Letzter würde das Ende bedeuten, denn sollte er erwachen, wäre die Welt nicht mehr die wie wir sie kennen.
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:18 pm
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Ich versuchte mich den Tag über mit belanglosen Dingen zu beschäftigen. Doch lesen, zeichnen oder das Quälen der PlayStation wollte mich nicht ablenken. Immer wieder pflanzten sich Gedanken in mein Hirn, die sich darum drehten, was Yves wohl in seinem Traum erblickt haben mochte. In der Geschichte „ Das Grauen von Dunwich “ zeugt Yog – Sothoth mit einer Menschenfrau zwei Söhne und einer davon soll seinem Vater sehr ähnlich sehen. Das Wesen wird dort als weiche Masse, mit mehreren Mäulern und Tentakeln bzw. Rüsseln beschrieben. Während es Lovecraft wieder rum wagte jenen Gott, der Alles in Einem war, in seiner Geschichte „ Das Tor des Verderbens “ die August Derleth, ein guter Freund Lovecrafts, zu Ende brachte, jenes Wesen zu beschreiben. Hier waren es auch Sterne, hinter denen sich das Scheusal verbarg und dessen Form für keines menschlichen Auges bestimmt war. Eine Ansammlung von Augen, Mäulern, Tentakel und was sonst noch alles. Wie soll man sich auf normale Dinge konzentrieren, wenn man andauernd solche Gedankengänge hat? Zudem wusste ich nicht, wie viel Zeit mein Freund noch brauchte, bis er endlich darüber sprechen konnte. Aber als allererstes stand mein Treffen mit Serif an. Wir trafen uns gegen halb fünf Uhr Nachmittags in der Stadt, wo an einem Wochenende natürlich mehr los war, als in der Woche. Wie bei mir so üblich, kam ich ein bisschen zu spät. Serif, der solche Verspätungen schon gewohnt war, machte auch kein Aufsehen davon. Wir unterhielten uns erst etwas über die Dinge die uns so gerade interessierten, als er plötzlich auf das zu sprechen kam, worauf ich ihn bereits über ICQ angesprochen hatte. „ Sage mal, wieso haste mich eigentlich gefragt, ob ich von Sternen geträumt habe? “, fragte er, während wir uns durch die DVD – Abteilung bei Saturn wühlten. „ Na ja “, sagte ich leise, „ das sollten wir nicht hier besprechen. Das ist nicht der richtige Ort dafür. “ Er sah mich verwundert an, grinste leicht, als ob ich einen Scherz gemacht hätte. „ Nicht der richtige Ort um über Sterne zu reden? Was das denn für ein Blödsinn? “, meinte mein Freund, wollte gerade wieder breit grinsen, als er bemerkte das ich ihn scharf ansah. „ Nach her, okay “, zischte ich leise, während ich mir den Rückentext einer DVD durchlas. Der Text lies durchblicken das der Film nicht mal annähernd den Preis wert war, mit dem er ausgezeichnet war. „ Wollen wir gehen? “, fragte ich, stellte den Film über außerirdische Killerwürmer wieder zurück und machte ein paar Schritte Richtung Ausgang. Serif stand noch etwas verwirrt da, folgte mir aber dann. Wir kauften uns etwas zu essen und gleich darauf weihte ich ihn ein. „ Also was ist denn jetzt mit diesen Sternen, nach den du mich gefragt hast? “ Ich biss von meinem Burger ab, kaute sehr schnell, um eine Antwort zu geben. „ Hast Du gehört, dass das necronomicon gefunden wurde? “ Serif schüttelte den Kopf. Also lieferte ich erstmal einen ausführlichen Bericht über den Fund ab, ließ auch nicht aus das inzwischen drei Teilnehmer verschwunden waren. „ Ja ganz toll. Was hat das denn jetzt mit den Sternen zu tun? “, wollte er jetzt wissen und nahm ebenfalls einen Bissen seines Cheeseburgers. „ Weißt Du etwa nicht, was in dem Buch steht? “, fragte ich, während ich mir etwas Senf vom Mundwinkel wischte. In dem Moment musste ich an den Spruch denken „ Als der vierte Weltkrieg tobte, aß ich Marmeladenbrote “ und grinste leicht. „ Klar weiß ich das “, sagte er, „ da steht drin, dass Bruce Campbell der Auserwählte ist. “ Er lachte, doch nicht lang, den er sah das ich eine ernste Miene zog. „ Sorry, dachte nicht das du das ernst meinst. Kenn das eben nur aus Evil Dead “, er machte eine Pause, „ aber du willst mir jetzt nicht erzählen das Träume über Sterne und ein gefundenes Buch, wovon wir mal annehmen das es dieses Necrodinges ist, zusammen hängen? “ Ich atmete einmal tief durch: „ Was ist wenn ich dir jetzt sage, das das da im Traum keine Sterne in dem Sinne waren. “ „ Keine Sterne? Was denn dann? “ „ Ein Versteck oder eher gesagt eine Art Tarnung für ein Wesen, welches von unvorstellbarer Größe sein soll “, antwortete ich und Serif sah mich ziemlich ungläubig an. So ungläubig wie ich jemanden ansehen würde, der mir so was erzählen würde. Verständlich, weil das alles hörte sich schon etwas seltsam und unglaubwürdig an. „ Was denn für´n Wesen? “, wollte er schließlich wissen. „ Sein Name ist Yog - Sothoth “, murmelte ich, so als ob wir belauscht würden. Mein Freund verzog das Gesicht, dann schien es als würde er überlegen. Währenddessen kramte ich in meinem Rucksack nach Stift und Papier. Den Schreibblock hatte ich schnell zur Hand, während sich ein Stift nicht anfinden wollte. In dem ganzen Wust aus Kassenbons, Comics und sonstigem Krempel auch kein Wunder. Als ich endlich meinen Kugelschreiber gefunden hatte, brach auch mein Gegenüber sein schweigen. „ Du willst mir also wirklich sagen, das dieses Necronomicon oder wie das heißt existiert? “ Ich nickte kurz. „ Und was soll da jetzt so angeblich drin stehen? Wie bei Evil Dead, dass die Toten wiederkommen? “, sagte er, wobei sich wieder ein leichtes Grinsen in seinem bärtigen Gesicht abzeichnete. „ Vorsätzlich sollen dort Flüche, Formeln zur Beschwörung von irgendwelchen Wesen und natürlich die Verehrungen an die Großen Alten, also Cthulhu und so, enthalten sein. “ Kaum hatte ich den Satz beendet, da schüttelte Serif nur mit dem Kopf. Sein Blick verriet, dass er mir nicht ein Wort glaubte, nicht mal annähernd. „ Nee, lass mich mal mit diesem Cthulhuquatsch in Ruhe. Können wir vielleicht das Thema wechseln? “ „ Na schön “, sagte ich, packte Stift und Block wieder ein. Ich hatte beide Utensilien nur hervor geholt, weil ich glaubte, dass mir mein Freund vielleicht etwas Nützliches erzählen würde. Anschließend unterhielten wir uns über Filme. Als ich endlich wieder zu hause war, war es schon kurz nach Acht. Gefunden hatten wir bei unserem Streifzug durch die Stadt mal wieder Nichts. Wir hatten uns nicht einmal zu einem Frustkauf hinreißen lassen, obwohl wir da eigentlich immer was fanden. Es könnte vielleicht auch daran liegen, dass mir eigentlich nicht wirklich nach shoppen war. Da ich ja schon in der Stadt gegessen hatte, war dies zum jetzigen Zeitpunkt hinfällig. An den Rechner wollte ich erst später gehen, da ich erstmal in Ruhe ausspannen wollte und mich nicht mit irgendwelchen Belangen in Sachen Internet herum ärgern wollte. So entspannte ich bei etwas Musik. Aus den Boxen meiner Anlage erklang das düstere, aber dennoch sehr gute Stück von Thomas D. „ Uns trennt das Leben “. Mit geschlossenen Augen und in völliger Dunkelheit genoss ich jede einzelne Zeile des Liedes und wenig später hatte mich Morpheus in seine Arme geschlossen. Dieses Mal waren meine Träume ruhig. Kein Heulen, kein Sternengebilde, nur Ruhe. Doch diese Ruhe währte nicht all zu lang, denn schon bald vernahm ich in den Tiefen meines Traumes eine seltsame, gerade zu abstoßend wirkende Flötenmusik. Als ich, mit Schweiß auf der Stirn, erwachte, war die Musik noch da und erleichtert bemerkte ich, dass es mein Radio war. Die Weckfunktion war noch eingeschaltet. Ich ließ mich wieder ins Bett sinken.
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:20 pm
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Da ich aber nicht zu unsäglicher Flötenmusik weiter schlafen wollte, musste ich schließlich aufstehen. Ich kramte in meinem Hörspielschränkchen, fischte die wohl beste Masters Of The Universe – Hörspiel heraus und legte dieses schließlich in das Kassettendeck meiner Kompaktanlage ein. Zurück im Bett schloss ich wieder meine Augen und hörte die ersten Dialoge des Hörspiels. Es mag ein wenig frevelhaft sein, im Bezug auf diese geniale Story über Anti – Eternia, aber nun konnte ich wieder wirklich einschlafen. Gegen Nachmittag erwachte ich, nicht gerade ungewöhnlich, schließlich war Sonntag und ich brauchte nicht arbeiten. Da Morpheus mich gestern mit Schlaf überrascht hatte, wurde es nun Zeit doch mal nach zuschauen, ob sich Yves per Mail gemeldet oder sich was beim Archäologen und seinen Mannen getan hatte. Ersteres war zu meiner Enttäuschung noch nicht eingetreten. Bei dem Archäologen, dessen Name Will Lexington war, hatte sich aber was getan. Auf dem Bild wirkte er wieder so, als ob er die Nacht nicht geschlafen oder eben jene komplett durch gearbeitet hätte. Sein Blick wirkte irgendwie traurig, vielleicht aber auch einfach nur müde und ausgebrannt. Der Text unter dem Bild, auf dem er mit Zwei seiner Expeditionsteilnehmer zu sehen war, stand folgender Text: „Haben weiter in dem Buch gelesen. Es ist unglaublich und erschreckend zu gleich, denn der Verfasser muss vom Wahnsinn befallen gewesen sein. Was in den einzelnen Kapiteln steht, können wir hier nicht wieder geben, aus rein ethischen Gründen. Andauernd ist in dem Buch von jenen die hinter den Sternen leben und den Großen Alten die Rede. Leider wissen wir noch nicht, was damit gemeint ist. Einige meiner Teilnehmer haben mir berichtet, das sie seltsame Träume des Nachts hatten, die sie aber nicht zu deuten vermochten. Ich habe nicht geschlafen, da dass Buch zu interessant ist und wir haben es noch nicht mal zur Hälfte durch. Die Schrift ist zum Teil schwer lesbar. Nebenbei haben wir noch einige Funde gemacht, die schon eher auf das Leben der Menschen schließen lassen. Schalen, Bilder, Texte und sonst allerlei. Ein weiteres Buch, wie jenes welches wir gerade untersuchen, haben wir bis jetzt nicht entdecken können. Wahrscheinlich werden wir auch kein weiteres Exemplar finden, jedenfalls glaube ich nicht daran. Ich kann zu dem vermelden, dass wir noch alle vollzählig sind. Wahrscheinlich sind die Drei die verschwunden sind wirklich abgehauen. Vielleicht wissen auch gerade jene, was wir hier für ein Buch vor uns haben. Wir werden alle Interessierten jedenfalls auf dem Laufenden halten, falls sich etwas bei uns tun sollte. Will Lexington
Mir fiel in dem Moment auf, das der Archäologe hier zum ersten Mal seinen verfassten Text sozusagen unterschrieb. Wahrscheinlich hatte er es bei den letzten Malen einfach vergessen oder es war beim editieren des letzten Textes mit unter den Tisch gefallen. Wie dem auch sei, gab der hier vor liegende Bericht etwas mehr Aufschluss, zu mal man auch hier erfuhr, dass die zwei Arbeiter die angeblich gekündigt hatten, ebenfalls verschwunden waren. Dies war dem Kontrolleur der Texte beim lesen des Textes wohl nicht aufgefallen, andernfalls hätte auch hier wieder gestanden „ text editiert “. Auch war ja im Text von Träumen die Rede und man brauchte eigentlich kein hochbegabtes Genie sein, um zu wissen was sich wohl in den Nachtmahren der Arbeiter abgespielt hatte. Das sie die Träume jedoch nicht zu deuten vermochten, verblüffte mich. Aber auch hier raus schloss ich, dass sie ebenfalls vor dem Sternengebilde erwacht waren und nicht wie mein armer Freund dahinter. Eine Antwort von meinem Freund Yves hatte ich bisher auch nicht bekommen und allmählich begann ich mir doch Sorgen zu machen. Ich selbst konnte mir nicht in meinen kühnsten Fantasien ausmalen, was er hinter dem doch so wunder-schönen Sternengeflecht erblickt haben mochte. Es wäre jetzt auch unsinnig gewesen sich irgendwas aus den Fingern zu saugen, denn damit kam ich auch kein Stück weiter, nicht mal Ansatzweise. Was mir also übrig blieb war das Warten auf ein Lebenszeichen, welches sich früher meldete als ich erwartet hatte. Spät am Abend erhielt ich eine E-Mail von Yves. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht irgendeinen Betreff ins Nachrichtenfeld zu schreiben, was mir ehrlich gesagt auch egal gewesen wäre, da mich eher der Inhalt der Nachricht interessierte. Den Text den Yves verfasst hatte, lautete wie folgt: „ Ich bin froh, dass ich diese Zeilen noch mit klarem Verstand verfassen kann, denn was ich sah ist so grässlich und abscheulich, dass ich es wirklich nur schwer beschreiben kann. Was sich hinter diesem Sternengebilde verbirgt, ist eine Scheusslichkeit wie ich sie noch nie gesehen habe und sein Anblick wird mich wohl auf ewig verfolgen. Es war wie eine breiige, wenn auch zugleich feste Form, die an einigen Stellen aufbrach und sich gelb-gräulicher Eiter aus den Löchern ergoß. Dahinter konnte ich seltsam verzehrte Münder oder auch Augen erkennen, die ins Leere zu starren schienen. Ein widerlicher Gestank ging von diesem Ding aus. Ein übergroßes Maul ließ erahnen wo sich wohl der Kopf oder so etwas ähnliches befinden mochte und der faulige Atem des Großen Alten ließ mich erschauern. Das gräßlichste waren jedoch die unzähligen Tentakel, die aus seinem Leib wuchsen und blind durch die Gegend tasteten. Ich bemerkte zu spät das sich einige von diesen Dingern um meine Beine wickelten und mich näher und näher an dieses Monstrum zogen. Der Gestank, dieses Geräusch platzenden Fleisches, das alles schien zu viel zu werden, hätte mich doch eine Ohnmacht heimgesucht. Doch wohlmöglich könnte ich dann diese Zeilen nicht schreiben. Das Maul war nur noch Zentimeter entfernt, ich schrie, aber es drang kein Laut aus meiner Kehle. Näher, immer Näher kam ich diesem Monstrum, das sich hinter dem Sternengebilde verbirgt und gerade als ich dachte, es wäre um mich geschehen, erwachte ich schweißgebadet in meinem Bett. Es war so real, so real, dass ich mich fürchte wieder einzuschlafen und vielleicht nicht mehr zu erwachen. Nick, meide die Sterne in deinen träumen, um deiner selbst willen..." Als ich diesen Text zu Ende gelesen hatte, musste ich erstmal schlucken. So etwas hatte ich nicht erwartet, bei weitem nicht. Ich würde die Sterne meiden, aber ob die Sterne mich meiden würden, dass konnte selbst ich nicht sagen. Ich zermartete mir den Kopf den ganzen Tag über. Bis es wieder Zeit wurde sich wieder in Morpheus Arme zu begeben und michsomit wohl unausweichlich in Träumereien auszusetzen.
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:23 pm
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Meine Nacht war grausam, geradezu furchteinfößend. Meine Träume oder vielleicht auch nur ein Traum, so genau kann ich das nicht sagen, ließen mich schwißgebadet aufwachen. Was ich in der Nacht erlebte kann ich nur vage zusammen fassen, aber ich werde es versuchen. Ich befand mich in einer Stadt oder Dorf, die genaue Größe des Ortes blieb mir verborgen. Das Zentrum des Ortes war eine finster wirkende Kirche, die eine unheimliche Aura umgab. Den Ort durchschritt ich mit vorsichtigen Schritten, da mir die Umgebung nicht geheuer war. Für einen Traum wirkte das ganze Szenario sehr real, zu real für meinen Geschmack. Das bestätigte sich, als sich an einem alten, verschrobenen Haus eine Tür öffnete und eine alte, ebenso verschroben wirkende Frau mir mit einer Geste ihrer Hand gebat näher zu kommen. Zuerst schaute ich mich um, ob sie nicht veilleicht doch jemand anderen meinte. Ich sah niemanden weit und breit, wirklich, es war anscheinend Niemand in dem ganzen Ort unterwegs. Due Frau wartete immer noch an der geöffneten Tür. Das Licht hinter ihr wirkte warm und einladend. Mit schnellen Schritten näherte ich mich der Frau. Sie mochte so um die vielleicht siebzig Jahre alt sein, aber so genau konnte man das auch nicht sagen. Als ich an der Tür ankam, fing sie an leise, jedoch verständlich zu sprechen: "Junger Reisender, es ist nicht gut zu dieser späten Stunde auf den Straßen zu wandeln." Verdutzt sah ich sie an, da mir ihre Sprache etwas seltsam vorkam. Das klang so wie aus einem Rollenspiel oder ähnlichem. "Kommt herein, schnell. Die Nacht wird kalt und ungemütlich werden. Zudem ist es auch sehr gefährlich zu diesen Stunden auf Feldern und Wegen zu wandeln." Sie sah mich verwundert an. "Ihr tragt ein seltsames Gewand am Leib, von welch Schneiderkunst ist jenes und welch Bedeutung haben die Bilder und Symbole, junger Herr?" Im ersten Moment wusste ich nicht was sie meinte, bis mir selbst auffiel das ich mein GWAR Longsleeve trug, welches ich auf der damaligen "We kill everything" - Tour gekauft hatte. Auf den Ärmeln des Pullis waren kleine Bilder aufgedruckt, welche die bandmitglieder als verfremdete Wandmalereien zeigten. Die Frau sah mich immer noch fragend an und ich versuchte so gut wie möglich zu antworten. "Gute Frau, mein Gewand stammt aus einem fernen Land, welch Bedeutung die Bilder haben vermag ich nicht zu sagen. Seht sie einfach als Zierde meiner Bekleidung", es klang für mich selbst schon recht komisch in so einer Sprachform mit jemandem zu sprechen. Der Frau genügte diese Antwort wohl und mit einer weiteren Geste ihrer Hand bat sie mich herein und geleitete mich in den Wohnraum. Das Zimmer war karg, aber nicht ungemütlich eingerichtet. Besonderes Augenmerk in dem Raum wurde anscheinend auf den Kamin gelegt, da dieser in dem Raum irgendwie ein Zentralpunkt zu sein schien. Ich setzte mich auf einen Stuhl, während die Frau noch ein paar Scheite Holz ins Feuer warf, um sich gleich darauf mir gegenüber niederzulassen. Das Holz im Kamin knisterte un knackte, während es im Raum angenehm warm wurde. Die Stille im Raum währte nur kurz, da ich die Alte nun ansprach, da ich wissen wollte warum es denn gefährlich sei zu späten Stunden unterwegs zu sein. Sie sah mich mit großen Augen an, doch dann wurde ihr auch bewusst, dass ich anscheinend hier fremd war. "Junger Herr, habt ihr die Kirche gesehen?" "Ja, ein ziemlich imposantes Gotteshaus." "Gott wohnt dort schon lange nicht mehr. Etwas anderes lebt an diesem Orte", sagte sie, wobei ihre Stimme fast wie ein flüstern war. Als hätte sie Angst man würde uns belauschen. Verstohlen sah sie sich um, so als ob sie auch Jemanden suche der mithören könne. Es wurde bis auf das knacken und knistern des Holzes im Kamin still im Raum. Mehrere Sekunden lauschte die Alte in die Stille, wobei ihre Augen sich unruhig hin und her bewegten. Gerade als sie ihren Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, barst die Kaminwand auseinander. Loderndes Holz flog umher. Ich warf mich zu Boden, doch die alte Frau hatte weniger Glück. Umherfliegendes brennendes Holz hatte ihr Haar, sowie ihre Kleidung in Brand gesetzt. Die lebende Fackel, die wenige Sekunden vorher noch ein Mensch war, lief schreiend umher, fiel zu anschließend zu Boden und rührte sich nicht mehr. Das Schauspiel des Schreckens hatte keine Minute gedauert und ich musste tatenlos zusehen. Mein Blick wanderte zu dem Loch in der Wand, wo sich mir etwas entgegenstreckte, was sich mit den Worten eines geistignormalen Verstandes nicht wiedergeben lässt. Ich kann dieses Ding nur als abnormale Scheußlichkeit beschreiben, für mehr reichen meine Worte nicht. Mehrere dunkelgrün-blaufarbene Fangarme schossen durch das Loch in der Wand und packten mich an Armen und Beinen, zogen mich näher an diese Ausgeburt der Hölle heran. Ich schrie, als ich ein riesiges mich fixierendes Auge erblickte und versuchte verzweifelt mich in irgendeiner Form zu befreien. Meine Bemühungen waren sinnlos. Immer weiter und weiter wurde ich näher an die Bestie herangezogen. Im Hintergrund, weit entfernt erblickte ich die Kirche, deren hohe Fenster in einem unirdischen Licht erleuchtet waren. Ich schrie immer noch aus Leibeskräften, strampelte und schlug um mich...
Ich strampelte und schlug immer noch um mich, als ich in einem Bett erwachte. Meine Kleidung war von Schweiß durchnässt umd mein Herz raste wie nach Hochleistungssport. Der Traum wirkte so real und gleichzeitig unwirklich. Sicher, ich hatte schon öfter Albträume gehabt, aber darin waren noch nie solche Wesen wie jenes eben aufgetaucht. Meine Arme und Beine schmerzten. Das erste Austehen misslang, da ich keine Kraft in meinen Gelenken hatte. Beim zweiten Anlauf war ich zwar etwas wackelig auf den Beinen, schaffte es aber irgendwann die Treppe runter und in die Wohnung meiner Eltern. Erstmal was essen dachte ich, nur die Umsetzung dieses Vorhabens gestaltete sich schwieriger. Als mein Brot, sowie eine Tasse Kaktusblütentee vor mir stand, war mir garnicht mehr so nach essen. Eher gesagt war mir kotzübel, nur warum wusste ich nicht. Statt etwas zu essen, setzte ich mich erstmal ins Wohnzimmer und nahm die Tageszeitung zur Hand. Etwas geistesabwesend blätterte ich die Zeitung durch, weil ich nicht erwartete irgendwas Aufregendes drinne stehen würde. Bis ich in der Sparte Blick in die Welt auf folgende Schlagzeile stieß:
Expedition des Archäologen Will Lexington gescheitert
Meine Augen wurden groß und gleich darauf las ich auch den Artikel darunter. In dem Artikel stand halt das was mir schon bekannt war, dass Lexington halt ein paar Teilnehmer der Expedition verloren bzw. das diese spurlos verschwunden waren. Erwähnt wurde auch der Fund eines antiken Buches, nur wurde der Titel nicht erwähnt. Ich wusste jedoch welches Buch gemeint war und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Zum Schluß des Artikels wurde erläutert warum die Lexington - Expedition nun als gescheitert angesehen wurde. Anscheinend haben zwei Teilnehmer den Verstand verloren und versucht Will Lexington umzubringen. Der Archäologe selber schien auch nicht mehr ganz er selbst zu sein, er wollte keine Anzeige gegen seine Teilnehmer erstatten, was wiederum die anderen Teilnehmer dazu bewegt haben soll den sofortigen Abzug anzutreten. Das Bild was von Lexington in der Zeitung zu sehen war jagte mir einen Schrecken ein. Sein Gesicht sah abgezerrt aus und sein Haar war wirr und zersaust. Das Lächeln, was er aufgestezt hatte, wirkte mehr als gequält. Ich nippte an meinem Tee, den ich mitgenommen hatte, legte die Zeitung beiseite und beschloss anschließend ma im Internet nachzusehen, ob ich vielleicht einen Newsletter von Lexingtons Expedition bekommen hatte.
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Do Dez 20, 2007 10:25 pm
Kapite 8 folgt in kürze...
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Thema: Kapitel 8 Sa März 15, 2008 8:44 pm
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Als sich mein Postfach öffnete, fiel mir als erstes auf, wieviele unerwünschte E-Mails sich darin befanden. Knapp über vierzig Mails, wo schon im Betreff zu lesen war das es sich hier nur um Mist handeln konnte. Das ist eben der Nachteil wenn man auf mehreren Internetforen vertreten ist. Mein Ordner mit unbekannten Mails war nur mit Mails voll die mir Bescheid gaben das ich auf MySpace neue Kommentare erhalten habe, bei Amazon neue Schnäppchen auf mich warten und meine Videothek neue Leihartikel im Sortiment hat. Mir relativ egal, da ich auf MySpace eh immer nachseh, bei Amazon nur einmal was bestellt habe und die Videothek eh nicht die Filme hat, die ich im Moment sehen will. Im Hauptordner war neben Werbung meines Postfachbetreibers nichts weiter. Meine Enttäuschung war groß, hatte ich doch wirklich gehofft vielleicht doch dort eine E-Mail von Will Lexington zu finden. Ich schloss mein Postfach und surfte danach, leicht frustriert, noch etwas im Netz. Dort wollte mich irgendwie nichts so recht aufmuntern, nicht mal Wrestling- und Pornovideos und das will schon was heißen. Nach ungefähr knapp zwei Stunden verließ ich auch die Welt des Worl Wide Web. Wirklich schlauer war ich natürlich nicht geworden. Wenig später erhielt ich einen Anruf von einem guten Freund, der sich mit mir in der Innenstadt treffen wollte. Natürlich nahm ich diese Einladung gern an, da ich hoffte das dies mich vielleicht auf andere Gedanken bringen würde. Nicht im Traum hätte ich daran geglaubt in der Innenstadt auf eine Art Hinweis zu treffen. Ich Fuhr mit dem Bus in die Stadt und im nach hinein hätte mir da schon was auffallen müssen. Als ich an meiner Zielhaltestelle ausstieg, stieg auch ein ziemlich seltsam dreinblickender, verwildert aussehender Kerl aus, der auch nicht gerade besonders gut roch. Ihn umgab ein Geruch aus Leder und Aas, eine Kombination die mir noch tagelang in der Nase steckte. Das Haar des Mannes war zerzaust, einige Strähnen hingen in seinem Gesicht und dieses war größtenteils von einem dichten Vollbart verdeckt. Auf eine gewisse, wenn auch kuriose Art sah er dem Schriftsteller Alan Moore ähnlich. Unsere Blicke trafen sich kurz und ich glaube dies war der Augenblick in dem sich alles entschied. Ich hatte mit meinem guten Freund einen Treffpunkt ausgemacht, zu dem ich noch einen kleinen Fussmarsch hinlegen musste. Da ich die Uhrzeit nicht genau wusste, musste ich mein Handy aus der Hosentasche kramen. Gerade als ich auf mein Handydisplay schauen wollte, legte sich eine Hand auf meine Schulter. "Er wird kommen...", sagte eine Stimme, die mir einen eiskalten Schauer über den Rücken trieb, "...er wird kommen und er wird nicht allein sein." Ich drehte mich um und schaute in das furchige, bärtige Gesicht des seltsamen Mannes. Seine Augen lagen tief in den Höhlen und wirkten trübe. Mein Mund öffnete sich, doch der Mann fiel mir ins Wort. "Er...der Große...er wird erwachen", plötzlich drangen unverständliche, kehlige Laute aus seinem Mund, "ung´l ung´l...shh shh...." Mit weit geöffneten Augen sah ich den Bärtigen an und seltsamerweise schien keiner der umhergehenden Menschen Notiz von uns zu nehmen. Der Griff des Mannes, er hielt immer noch meine Schulter fest, lockerte sich. Plötzlich riss er die Augen unnatürlich weit auf und schrie: Iä! Iä! Er wird kommen...das Buch ist wieder da...ihr dummen Menschen...eure Zeit ist gekommen...Iä! Cthulhu fthagn...Iä!" Kalter Schweiß trat auf meine Stirn und meine Hände zitterten. Dann umfasste der Mann meine Arme, trat näher an mich heran, dieser Geruch von Tod und Leder brachte mich fast um und flüsterte mir etwas ins Ohr. Sein Atem roch widerwertig nach faulem Fleisch. "Das Buch ist der Schlüssel, der Schlüssel ist das Buch. Wenn Du dich retten willst, vernichte beides..." Der Geruch des Fremden wurde immer unerträglicher, mir war als wäre ich einer Ohnmacht nahe. Ich schloss kurz die Augen und als ich sie wieder öffnete war der Mann verschwunden. "Ist ihnen nicht gut?", ein junger Mann hatte mich angesprochen. "Haben sie den Mann gesehen mit dem Bart?" Sein Blick war überrascht. "Ähm, ich möchte nicht unhöflich sein, aber hier war kein Mann und sie stehen hier mindestens schon eine halbe Stunde herum und sahen so aus als hätten sie eine Art Krampf odr so." Nun war ich es der verdutzt sein Gegenüber ansah. "Ähm ja...ähm, danke es geht mir schon besser. War wohl nur ein kleiner Schwächeanfall oder so", stammelte ich und ließ den Mann stehen. In meiner Nase haftete immer noch der Geruch von Tod und Leder.
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Thema: Kapitel 9 Sa März 15, 2008 8:46 pm
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"Hast Du ein Gespenst gesehen?", fragte mich mein Freund und steckte sich gleich darauf eine Mentholzigarette an. "Ich bin mir da nicht sicher. Kennst Du das wenn du etwas siehst, was irgendwie kein anderer zu sehen scheint?" Er blies den Rauch geradezu genussvoll aus und sah mich mit einem ziemlich seltsamen Blick an. "Meinste sowas wie Gespenster oder was?" Nein, sowas kenne ich nicht", er zog an seiner Zigarette. Ich fummelte meine Geldbörse aus meiner Gesäßtasche. "Hm, ist auch nicht so wichtig. Ich würde gern jetzt was essen gehen." "Gute Idee", mein Freund blies den Mentholrauch in die Luft und gleich darauf warf er die halbgerauchte Zigarette auf den Boden, mit seinem Absatz trat er sie aus, " na dann komm." Anschließend klopfte er mir irgendwie übertrieben auf die Schulter. An einer Pommesbude aßen wir etwas. Mein Kumpel ließ den letzten Pommes im Mund verschwinden, wischte sich die Mayonaise vom Mund und sah mich fragend an. "Okay, also wie hast Du das eben gemeint?" Ich konnte nicht antworten, da mein Mund noch etwas voll war. Mit einer Handgeste gab ich ihm zu verstehen, dass ich ihm gleich antworten würde. Fragend sah er mich an. Ich schluckte. "Okay", fing ich an,"also ich bin mit dem Bus in die Stadt gefahren, als ich ausgestiegen bin, ist mir so ein seltsamer Kerl gefolgt." Ein seltsamer Kerl?", unterbrach er mich und sah mich etwas seltsam an. "Ja, so ein Mann. Zerzauste Haare, Rauschebart, gekleidet in einen Mantel..." "Ein Obdachloser. Was denn daran jetzt besonders?", fiel mir mein Kumpel ins Wort. "Er roch nach Tod", sagte ich kurz angebunden. "Ach komm Nick, du weisst doch selbst das die meisten von denen nicht besonders gut riechen. Naja, auch nicht weiter verwunderlich, da..." Nun unterbrach ich ihn forsch: "Nein, er roch wirklich nach Tod. Nach verfaulendem Fleisch, ungefähr so als ob er schon den vorletzten Grad der Verwesung erreicht hatte. Er hat mich angesprochen, angefasst und plötzlich war er weg. Warte, sag noch nix. Kurz nachdem der Typ verschwunden war, sprach mich ein Mann an. Den hab ich gefragt ob er wisse wohin der Penner gegangen ist." Kurzes Schweigen. Mein Freund sah mich an und bevor er es tat, ergriff ich das Wort: "Der Mann sagte mir das ich seit einer halben Stunde alleine da rumstehen würde und es keinen Penner gegeben habe." Den Blick den ich jetzt erntete kann ich schwer beschreiben. Wenn ich aber sage das in diesem Blick Verwunderung, Unglaubwürdigkeit und Verspottung in einem zusammengefasst waren, dann trifft es das wohl ganz gut. "Das klingt ziemlich albern", sagte er schleißlich uns nestelte eine Mentholzigarette aus der Packung. Nachdem er die Zigarette angezündet hatte, fuhr er fort: "Kann es nicht sein, dass Du dir das alles nur eingebildet hast? Kann doch sein?" Ich überlegte kurz, weil vielleicht war da echt was dran. Die ganzen Ereignisse die sich in letzter Zeit ereignet hatten, hatten mir vielleicht in meinem Geist einen Streich gespielt. "Naja, hab in letzter Zeit schlecht geschlafen und merkwürdiges Zeug geträumt und..." "Was für Zeug?!", fiel mir mein Freund hastig ins Wort, seine Augen waren dabei stark geweitet. "Bitte?", fragte ich. Sein Blick war immer noch geweitet, die Zigarette hing lose im Mundwinkel und fiel anschließend zu Boden, als er den Mund öffnete: "Das mag jetzt albern klingen, aber in letzter Zeit hab ich auch schlecht geschlafen und die Träume, jedenfalls an die ich mich erinnern kann, waren irgendwie befremdlich und seltsam. Das letzte Mal das ich irgendwie von Monstern und so ´nem Zeugs geträumt habe muss ich Zwanzig oder so gewesen sein." "Was für Monster und was für´n Zeug?" "Naja, nicht direkt Monster, eher so Tentakelarme die versuchen mich zu packen und ich renne in so einer klobigen Stadt umher. Das seltsamste is aber daran, dass das alles unter Wasser stattfindet und ich renne da." "R´lyeh", flüsterte ich. "Bitte wie?", mein guter Freund sah mich fragend an. Es war also nun soweit das in den Träumen einiger Menschen die monströse Stadt R´lyeh, die Stadt in der der große Cthulhu in einem totenähnlichem Schlaf ruht, auftauchte. Yves und ich hatten vom grauenhaften Kosmos geträumt, in dem Yog-Sothoth zu hausen schien, dann hatte ich mich in eine Stadt geträumt , möglicherweise Arkham und nun R´lyeh. Mir wurde ganz anders. "Hey, ist dir nicht gut? Du bist ganz bleich geworden." "Nein, es geht mir gut, wirklich", log ich und stütze mich an einen Laternenpfahl. "Wir sollten besser gehen. Kannst mir erzählen was Du willst, aber dir geht´s bestimmt nicht gut." Er kannte mich eben zu gut und durchschaute diese billige Lüge. "Ja", sagte ich, "lass uns besser gehen." Ungefähr zwei Stunden später war ich zuhause. Ich war noch kurz bei meinem Kumpel zuhause gewesen, hatte aber die Einladung seiner Mutter zum Abendessen zu bleiben dankend ausgeschlagen. Wie ich bereits erwähnte klebte mir der Geruch von Tod und faulendem Fleisch immer noch in der Nase und mit sowas schmeckt selbst das beste Essen nicht. Selbst die Pommes in der Stadt schmeckten nicht. Zuhause aß ich auch nix, zog mich in mein Zimmer zurück und dachte über den Satz des Fremden nach, den er mir zugeflüstert hatte. Das Buch ist der Schlüssel, der Schlüssel ist das Buch. Beides sollte ich vernichten, wenn ich mich retten will. Das ergab irgendwie keinen Sinn. Wenn das Buch ein Schlüssel ist, dann ist der Schlüssel eben das Buch und somit ein einzelnes Objekt! Ich zermaterte mir das Hirn, bis mich der Schlaf aus dem Nichts übermannte.
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Thema: Kapitel 10 Sa März 15, 2008 8:47 pm
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Das erste was ich wahr nahm war abgrundtiefe Schwärze. Ich konnte meine Hand nicht vor Augen sehen, geschweige denn irgendwas anderes. Ein dumpfes Dröhnen drang von irgendwo her an meine Ohren, jedoch konnte ich nicht genau bestimmen von wo es genau herkam. Neben dem Dröhnen mischten sich andere, unheimliche Geräusche in die ebenso unheimliche Schwärze. Normalerweise gewöhnen sich Augen ja irgendwann an die Dunkelheit, aber in diesem Fall passierte gar nichts. Angst. Ja, ich hatte Angst. Die Geräusche und diese Schwärze ließen mich schaudern und anscheinend näherte sich irgend etwas. Etwas berührte mein Gesicht, nass, schleimig. Ich hielt den Atem an und presste die Lippen aufeinader, so stark das es weh tat. Das Ding strich durch mein Haar und über mein Gesicht, wobei ich deutlich spürte wie sich ein öliger Film über meine Augen legte. Plötzlich zuckte das Ding zurück, verschwand und mit ihm auch das Dröhnen. Die Schwärze blieb, sowie die unheimlichen Geräusche. Der Klang der Geräusche war schwer zu beschreiben, was ich aber mit Sicherheit sagen konnte, daß sie überhaupt nicht freundlich klangen. Ich spürte wie sich etwas näherte. Mit konstanter Geschwindigkeit kam es direkt auf mich zu. In der Schwärze konnte ich zwar nichts sehen, aber hören konnte ich um so besser. Näher. Hätte ich meine Hand ausgestreckt, so hätte ich dieses Ding oder was auch immer vielleicht berühren können. Näher. Plötzlich legte sich ein armdicker Tentakel oder irgendwas in der Art um meinen Hals. Die Luft wurde mir knapp, ich spürte förmlich wie der Sauerstoff aus meinen Lungen entwich, meine Augen verdrehten sich. Luft. Ich brauchte Luft. Der Tentakel riss an meinem Kopf, so stark das ich das Gefühl bekam das er mir gleich von den Schultern gerissen würde. Das Gefühl das mich durchströmte war irgendwie wie, ja irgendwie wie sterben. Luft. Wenn ich diese jetzt nicht bekam, dann würde ich hier elendig zu Grunde gehen. Ein vielleicht letztes öffnete ich noch mal meinen Mund und... Ich schlug hart mit dem Kopf auf den Laminatboden in meinem Zimmer auf. Nach Luft schnappend erhob ich mich und die Laute die meiner Kehle entwichen klangen so gar nicht nach einem Menschen. Mein Blick wanderte in der wohl vertrauten Umgebung umher und mir wurde klar, daß ich am Schreibtisch eingeschlafen sein musste und anschließend mit dem Stuhl umgekippt sein musste. Ich konnte froh sein das mein Schädel keine Bekanntschaft mit dem Stützbalken, der in meinem Zimmer steht und sich hinter meinem Schreibtisch befindet, geschlossen hatte. Diese Träume wurden immer realer und unheimlicher. Für einen kleinen Augenblick schoß mir der Gedanke durch den Kopf es wie Heather Langenkamp in A Nightmare On Elm Street zu machen, also mich mit Kaffee zu zuschütten, um ja nicht einzuschlafen. Da gab es nur das Problem das ich Kaffee nicht ausstehen kann. Wie dem auch sei, schließlich war es ja nur ein Traum und ich war ja auch wieder aufgewacht. Im Traum sterben? So was gab es in Horrorfilmen, aber doch nicht im realen Leben. Ich verbrachte ein paar Stunden mit grübeln und versuchte mich erfolglos mit PlayStation spielen abzulenken, zudem erwartete ich auch nicht mehr das ich noch eine E-Mail vom Archäologen Lexington bekommen würde. So wie er auf dem Bild in der Zeitunf aussah, hatte er wohl möglich schon den Verstand verloren und man hatte ihn eingewiesen. Das ich mich irrte, konnte ich beim virtuellen Ninjas verprügeln ja nicht ahnen. Es beruhigte mich aber zum einen, vor allem das diese Dinge bisher nur in den Träumen der Menschen stattfanden und bisher nirgendwo etwas reales stattgefunden hatte. Wie ich auch hier irrte, sollte ich erst am nächsten Tag erfahren. Inzwischen war es schon spät am Abend. Nach einem sehr guten Abendessen surfte ich noch etwas durch das Netz, wobei ich allerdings nicht nach Vorkommnissen in Verbindung mit dem Necronomicon suchte, denn irgendwie hatte ich das merkwürdigerweise nicht im Kopf. So suchte ich nach Bildern, las Sportnews und klapperte meine Foren ab. Zum großen Abschluss dachte ich mir das ich vielleicht doch noch mal E-Mails checken könnte, denn das mache ich immer als erstes wenn ich online gehe. Zu meiner großen Verwunderung musste ich tatsächlich feststellen das sich Post in meinem Postfach befand und meine Augen wurden groß, als ich sah das sie von Lexington stammte. Der Text, der sich nach öffnen der Mail vor mir auftat, lautete wie folgt:
Lieber Blog – Leser, meine Expedition ist gescheitert. Als offizieller Grund wird dafür die Niederlegung der Arbeiter angegeben, wenn man so will eine Art von Streik. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, viel schlimmer als ein alberner Streik verängstigter Arbeiter. Das Buch was wir fanden scheint irgendwas geweckt zu haben. Einige meiner engen Mitarbeiter erzählten mir von seltsamen, beängstigenden und real wirkenden Träumen, während Einheimische die wir als Arbeiter anwarben ein durchaus seltsames Verhalten an den Tag legten. Inzwischen glaube ich auch, dass wir das Buch garnicht gefunden haben, sondern es uns. Ich weiß das klingt verrückt. Vielleicht hat auch einer der „Angeworbenen“ das Buch eingeschmuggelt, so versteckt das wir es finden mussten und dann seinen Freunden Bescheid gegeben. Ich weiß nicht mehr was ich glauben soll, denn die ganzen Ereignisse sind so unreal. Die Ein-heimischen redeb zum Teil auch seltsames Zeug, irgendeine Sprache die ich nicht kenne und auch unser Sprachexperte Max Hallström, Gott habe ihn selig, war diese Sprache unbekannt. Wo er sich jedoch sicher war, war das sie schon sehr alt sein musste, denn er bestätigte das es kein sinnloses Gebrabbel sei, sondern tatsächlich eine Sprache war. Hallström verschwand in einer dieser unheimlichen Nächte, wo wir Gesang aus den nahegelegenen Bergen hörten. Wir hörten keinen Schrei oder ähnliches, er war einfach verschwunden und wir fanden seine, von einem übelriechendem Film überzogene, Kleidung. Wahrscheinlich ist von diesen Ereignissen bisher nichts an die Öffentlichkeit gelangt. Wie dem auch sei, er ist fort und ich bin noch da. Ich weiß nicht wie lange ich noch Strom habe, denn ich schreibe diese Mail privat von meinem Laptop, weshalb diese Zeilen wohl auch unverfälscht ankommen dürften. Wie sehr wir doch inzwischen von der Technik abhängig sind. Und in diese technisierte Welt scheint Etwas vorzudringen, wovon der normale menschliche Geist keine Ahnung hat. Ich habe mich eingeschlossen, da ich glaube das die Leute die Hallström geholt haben auch mich wollen. Ich schreibe hier „Leute“, weil ich nicht wahr haben will das ihm etwas Wider-natürliches passiert ist. Es dämmert bereits draussen, wird Zeit die Fenster zu verrammeln. Falls jemand von euch da draussen diese Mail für keinen schlechten Witz hält, bitte schreibt mir. Will Lexington
Fassungslos saß ich da. Gleich darauf las ich den Text noch von vorn, da ich irgendwie nicht glauben konnte was ich da vor Augen hatte. Was war mit Hallström passiert? Hatten ihn die Anhänger der Großen Alten geholt oder etwas anderes? Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust, da ich richtig aufgeregt war. Ich verfasste zu diesem Zeitpunkt noch keine Antwort, da mir die richtigen Worte fehlten. Auch wusste ich nicht wie ich mit den gelesenen Worten umgehen sollte. Alles sehr seltsam auf jeden Fall, aber anscheinend war mit dem auftauchen des Buches die ganze Welt nur noch seltsam. Meine Gedanken fuhren wortwörtlich Karussell, so stark das mir wirklich schwindelig davon wurde. Eine Tasse Tee würde mich wohl etwas beruhigen, daß dachte ich zumindestens. Später musste ich mich doch hinlegen, der Tee hatte nichts gebracht und ich fühlte mich in einer gewissen Art krank. Dies bestätigte sich um so mehr, als ich meine Temperatur maß. Nachdem mir ein Piepen signalisierte das die Messung fertig sei, konnte ich auf dem Display des elektronischen Thermometers sehen das ich leicht erhöhte Temperatur hatte. Fieber, na klasse. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, also das ich Fieber hatte, was aber wiederum unsinnig ist, da ich auf dem Display die Bestätigung gesehen hatte. Also wenn über 38 Grad kein Fieber sind, also dann weiß ich auch nicht. Das alles kam mir jetzt mehr als ungelegen, da ich eigentlich gehofft hatte selbst Nachforschungen anzustellen. Vielleicht fand ich im Internet oder in der Bibliothek irgendwas über Kulte oder Sekten. Lexington hatte ja darum gebeten das man ihm schrieb und er glaubte ja schließlich das Hallström von irgend-welchen Leuten entführt worden sei. An etwas Widernatürliches wollte er ja nicht glauben. Ich glaubte auch kaum das seinem Kollegen das passiert war, was angeblich dem Verfasser des Necronomicon, Abdul Al Hazred, passiert sein soll. Dieser soll ja angeblich am hellichten Tage, auf offener Straße von einem unsichtbaren Etwas gefressen worden sein. Völlig albern, aber vielleicht war da ja doch etwas dran. Ich meine in jeder spinnerten Geschichte kann ein Funken Wahrheit stecken. Okay, also unsichtbare Monster die auf offener Straße Menschen verspeisen das ist doch etwas weit her geholt. Sollte ich Lexington etwa schreiben, das sein Kollege von einem Monster verspeist wurde, welches man nicht sehen kann? Der würde doch denken ich wolle ihn verarschen. Nein, daß konnte ich nicht schreiben. So blieben also die Sekten und Kulte. Laut dem Autor Lovecraft waren die Kulte, welche den großen Cthulhu und die anderen Großen Alten verehrten, schon sehr alt. Sie sollten angeblich älter sein als die Menschheit selbst sein. Ich musste leicht grinsen, da mir ein völlig banaler Gedanke durch den Kopf schoß. Laut der katholischen Kirche oder vielmehr der Kirche im allgemeinen waren Adam und Eva die ersten Menschen und sind aus dem Paradies geflogen wegen diesem Apfelvorfall. Was aber nun wenn sie nicht deswegen raus geflogen sind, sondern weil sie nicht Gott, ihren Schöpfer, verehrt haben, sondern einen anderen Gott verehrt haben. Einen Gott dessen Antlitz einen unberührten Menschenverstand in den Wahnsinn treiben würde. Einen Gott den es eigentlich wenig scherte ob man ihn verehrte oder nicht, denn er würde so oder so herrschen. Der Gedanke war echt absurd, dass ich vor mich hin kicherte. Mein Kopf begann zu schmerzen. Ich nahm eine Tablette ein und legte mich ins Bett. Der Schlaf übermannte mich schnell, wie an dem Tag zuvor.
Nick Toxic Admin
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Thema: Kapitel 11 Sa März 15, 2008 8:48 pm
11
Meine Träume waren diesmal von keiner beunruhigenden Art, eher sehr angenehm. Ja, irgendwie träumte ich recht schöne Sachen. Als ich aufwachte fühlte ich mich zwar nicht gesund, aber ausgeruht und so konnte man doch einen Tag beginnen so dachte ich zu mindestens. Am Frühstückstisch saß ich allein. Aus dem Radio dudelte belanglose Musik, die von ebenso belanglosem Gelaber des Moderators ab und zu unterbrochen wurde. Da die Zeitung noch nicht oben war, musste ich doch noch mal aufstehen und einen Weg durch das Treppenhaus nehmen, um die Zeitung zu holen. Zurück am Tisch goß ich mir erst mal einen heißen Tee ein, da es im Treppenhaus nicht gerade warm war. Ich durchblätterte die Zeitung, wobei ich die Schlagzeile übersah, auf die ich gleich eingehen werde. Generell stand mal wieder hauptsächlich nur Müll in der Zeitung. Die Politiker forderten mal wieder Verbote von diesem und jenem, im Sport wurden wieder einige Sportler des Dopings überführt und irgendein mir nicht bekannter Schauspieler hatte einen Paparazzi ins Krankenhaus geprügelt. Ich hatte mir gerade den Rest meines Brötchens in den Mund gesteckt, als ich an der Seite unter den Kurzmeldungen das hier las:
Sprachexperte tot aufgefunden Kairo (DPA)Gestern wurde die Leiche des Sprachexperten Max Hallström gefunden. Hallström war zusammen mit dem Archäologen Will Lexington zu einer Expedition nahe Kairo aufgebrochen, um dort an Ausgrabungen teilzunehmen. Wie die Polizei mitteilte geht man von einer Art Ritualmord aus, da die Leiche des Mannes eindeutige Anzeichen dafür lieferte. Unter anderem hat man Will Lexington zum Verhör gebeten. Weiteres ist bisher nicht bekannt. Weiteres ist bisher nicht bekannt. Die Lexington – Expedition gilt laut Presseberichten als gescheitert. Ob Hallströms Tod etwas damit zu tun hat, läasst sich bisher nur Mutmaßen. Der Sprachexperte hinterlässt eine Frau und zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren.
Ritualmord? Lexington in Gewahrsam genommen? Hinzu kam noch das der Artikel ziemlich reißerisch geschrieben war, so als hätte die Tageszeitung einen Praktikanten das schreiben lassen. Ich fragte mich was Lexington wohl den Behörden erzählt haben mochte. Wenn er von dem Kitab Al Azif und den Großen Alten erzählt hätte, dann hätten sie ihn vielleicht gleich in die nächste Anstalt eingewiesen. Höchstwahrscheinlich würden sie ihm auch gleich den Mord anlasten, mit der Aussage das Lexington wohl möglicherweise das Scheitern seiner Expedition nicht verkraftet hat und einfach durchgedreht ist. Das wäre einfach und somit wäre der Fall abgeschlossen. Behörden machen es sich gern einfach, dass kennt man ja von der Agentur für Arbeit. Bis sich da was tat, blieb mir nichts anderes übrig als zu warten bis ich vielleicht eine Nachricht von Lexington. Bis dahin musste ich mir irgendwie die Zeit vertreiben. Sich vier Tage am Stück die Zeit zu vertreiben ist echt hart. Man versucht echt alles, z.B. lesen, zeichnen oder DVD schauen, aber wenn man die ganze Zeit auf Nachricht von einem Mann wartet, den man persönlich gar nicht kennt, ist das echt anstrengend. Wie dem auch sei, ich versuchte mir irgendwie die Zeit zu vertreiben und die Betonung liegt auf versuchte. Zwischendurch führte ich auch völlig belanglose Telefonate mit Freunden. Ich unterliess es in diesen Gesprächen meine Freunde mit Fragen über ihre Träume oder seltsame Erlebnisse auszufragen, was ich im Endeffekt doch bereute. Wie ich nachher erfuhr hatten zwei meiner Freunde Träume die neue Erkenntnisse zu Tage führten. Was genau, dazu komme ich später. Nach vier Tagen hatte meine Warterei ja nun ein Ende, nur die Mail die ich bekam war enttäuschend. Ich fasse den Text mal kurz zusammen, da diese Mail es echt nicht wert ist hier voll und ganz nieder geschrieben zu werden. In der Mail stand eben nur das Lexington eben zum Verhör abgeholt worden war und er froh war endlich mal andere Menschen zusehen. Er schrieb auch das er den Behörden nicht alles erzählt hatte was er glaubte, da dies alles zu fantastisch sei um glaubhaft zu wirken. Naja und jetzt würde er halt unter Beobachtung stehen, da die Polizei glaubte die Mörder Hallströms hätten es vielleicht auch noch auf ihn abgesehen. Das alles war echt mehr als kurz gehalten und zudem auch noch unbefriedigend. Ich hatte gehofft vielleicht ein paar mehr Infos zu bekommen, als das was auch die Zeitung schrieb. Ich hoffte auf eine weitere Nachricht des Archäologen, aber dies sollte für eine ganze Weile die letzte Mail von Will Lexington sein. Vielleicht hatte er ja keinen Strom mehr oder irgendwie sowas. Es könnte aber ja auch ebenso gut möglich sein gewesen sein, dass die Polizei den Archäologen irgendwo hin gebracht hatte, wo man ihn vielleicht besser beschützen könnte. Beschützen? Vor was denn? Also die Behörden glaubten wahrscheinlich an irgendwelche Ritualmörder. Mansonfamily als Neuauflage, dass war ein Gedanke der mir so als allererstes in den Sinn kam. Wo ich gerade so richtig tief in Gedanken versunken war, klingelte das Telefon, immer noch mit „Londonbridge is falling down“. Ich musste echt diesen Klingelton ändern. Ungefähr knappe zwei Stunden später saß ich bei einer guten Freundin im Wohnzimmer. Wir hatten uns schon länger nicht mehr gesehen und mir kam diese Abwechslung gerade recht. Nach einem guten Essen, Auflauf und wirklich köstlicher Salat, redeten wir noch über dies und das. Hauptsächlich sprachen wir über Animes und Mangas. Was konnte man sich ansehen und was nicht, genau so verhielt es sich mit dem lesen. Da ich aber eh nur einen wirklichen Lieblingsmanga hatte und ich irgendwie nichts fand was mich überzeugen konnte, blieben wir etwas auf der Strecke. Somit beschlossen wir DVD zu schauen. Mir war nach Indiana Jones, ihr nach einem Film mit Vin Diesel. Den mag ich ja nun gar nicht und somit und somit mussten wir einen Kompromiss finden. Also auf irgendwelche Grützkacke ala Dungeons & Dragons oder diesen Drachenreitermurks hatte ich echt keine Lust, was ich auch frei heraus sagte. Das ich dafür einen finsteren Blick kassierte war klar, aber zum Glück eben noch Animes zur Auswahl. Die Wahl war schnell getroffen und somit war auch wieder gemütliche Stimmung eingekehrt. Bis zu jener Szene in der ich zusammenzuckte, da sie mich an jenen Traum erinnerte wo ich in völliger Finsternis um mein Leben bangen musste. Meine Reaktion blieb meiner Gastgeberin nicht verborgen und sie drückte die Stop – Taste. Fragend sah sie mich an: „Ist irgendwas?“ Ich schluckte, da ich einen dicken Klos im Hals hatte. „Die Szene da eben, wo der Typ da mit dem Tentakel da kämpft, erinnerte mich ziemlich stark an einen Alptraum den ich letztens hatte. Sonst nichts weiter“, antwortete ich. Sie schien mir irgendwie nicht recht zu glauben, da sie den Film nicht wieder einschaltete, dabei hatte ich doch die Wahrheit gesagt. „Du träumst von Tentakeln?“ „Ja, ich hatte einen Alptraum wo mir in tiefster Finsternis ein Tentakel die Luft abgeschnitten hatte“, sagte ich. „Und?“, wollte sie wissen. Ich schaute sie schräg an. „Wie und? Ich hab geträumt das in völliger Finsternis eben um mein Leben kämpfte. Ausserdem waren das nicht die ersten Alpträume dieser Art. Alles fing an mit diesem Sternengebilde...“ „Sternengebilde?“, unterbrach sie mich und ihre Augen waren dabei etwas geweitet. Nicht etwa aus Verwunderung, sondern aus Angst, dies konnte man deutlich sehen. „Ja“, sagte ich, „ ein Sternengebilde das mich anzuziehen schien, aber ich wusste was sich dahinter war, da diese Sterne so seltsam aussahen und...“ Wieder wurde ich unterbrochen: „Was ist dahinter? Bitte sag mir was dahinter ist!“ Mir klappte förmlich der Unterkiefer runter wie bei einem Standnussknacker. Sie also auch. Sie wurde auch von Träumen heimgesucht in denen Yog-Sothoth versuchte sie sozusagen ins Verderben zu locken. Sie sah mich an und sie wollte jetzt eine Antwort haben. „Du willst doch nicht etwa behaupten, dass Du auch sonderbare Träume gehabt hast?“, fragte ich, wobei ich glaube das Besorgnis in meiner Stimme mitklang. „Sonderbar?“, sagte sie anschließend, „sonderbarer geht es wohl kaum noch. Soll ich es dir erzählen?“ „Ja, bitte.“ „Nun“, sie setzte sich gerade in den Sessel, „in einigen Träumen höre ich seltsame Musik. Es ist keine schöne Musik, sie klingt eher unheimlich. Machmal, aber eher selten, befinde ich mich aber auch an seltsamen Orten, einmal auch in Atlantis. Ja, aber seit neuestem habe ich Träume von einem schönen Sternengebilde, dass sind die Träume die ich noch am beruhigensten finde." Sie glaubte tatsächlich das sie in Atlantis gewesen wäre, aber ich wusste das es wohl nur jene verfluchte Stadt R´lyeh war. Die Sterne fand sie also beruhigend, welch Hohn, denn wenn sie hinter dieses Gebilde blicken könnte, wäre es wohl anders. Zudem lief mir ein kalter Schauer über den Rücken als sie das Wort Beruhigend aussprach. „Du weißt was hinter den Sternen?“ „Ja, das weiß ich“, antwortete ich und im nächsten Moment verfluchte ich mich für diese Aussage. Aber sollte ich meine gute Freundin in ihren Träumen ins Unglück laufen lassen? Nein, dass konnte ich unmöglich tun. „Bevor Du fragst“, ich kam ihr mit dem Satz zuvor, „möchte ich dir sagen, dass ich dir die Antwort schuldig bleiben werde. Nur soviel kann ich dir sagen, nämlich das Du keineswegs in Atlantis warst und Du dich von diesen Sternen möglichst weit entfernt halten solltest. Ich weiß nicht ob das im Traum möglich ist, aber irgendwie habe ich das geschafft. Ob das nun mit Absicht war oder er mich nicht wollte, kann ich nicht sagen.“ Sie sah mich jetzt ziemlich scharf an. „ER?“, fragte sie, „wer ist ER? Und wo soll dieser ER sein?“ Verflucht, nun hing ich in der Zwickmühle und aus dieser heraus zu kommen war nicht einfach. „Also hinter diesen Sternen, die Du so beruhigend findest, verbirgt sich etwas, was Träumenden nicht gerade wohl gesonnen ist. Eine Art Monster mit Verkleidung.“ Sie fing an zu lachen und sah mich ungläubig an. Anschließend steckte sie sich eine Zigarette an und nachdem sie den Rauch des ersten Zuges gen Zimmerdecke blies, sagte sie folgendes: „Das klingt total bescheuert was Du erzählst, aber irgendwie scheint da was dran zu sein. Okay, ich versuche mal nicht von Sternen zu träumen, auch wenn die echt sehr schön aussahen.“ Mit einem Nicken gab ich ihr eine Antwort, weil mir eine gescheite verbale Antwort echt nicht einfiel. Ein Blick auf die Uhr sagte uns das es sich jetzt auch nicht mehr lohnen würde den Film weiter zu sehen. Ganz ehrlich, dass wollte ich auch gar nicht mehr. Ich trank aus, zog mir im Flur der Wohnung Jacke und Schuhe an und verabschiedete mich mit einer herzlichen Umarmung von meiner Gastgeberin. Sie war auch sehr müde, dass konnte man ihr ansehen und ich hoffte das ihre Träume sie nicht wieder nach R´lyeh oder in die Nähe Yog-Sothoths entführten. Den Heimweg musste ich leider zu Fuß antreten. Ich schreibe „leider“, da mir zu viele Gedanken und Mutmaßungen durch den Kopf gingen und diese waren alles andere als beruhigend. Zudem hatte ich, wie in einem schlechten Roman oder Film, dass Gefühl das mich irgendwer oder vielleicht auch irgend etwas verfolgte.
Nick Toxic Admin
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Sa März 15, 2008 8:51 pm
Frisch für euch drin sind die Kapitel 10 und 11 Kapitel 12 und 13 folgen demnächst, hoffe irgendwer liest den Kram überhaupt...
Dark Nemesis Admin
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Mi Apr 16, 2008 6:18 pm
Nick Toxic schrieb:
Frisch für euch drin sind die Kapitel 10 und 11 Kapitel 12 und 13 folgen demnächst, hoffe irgendwer liest den Kram überhaupt...
bin schon fLeißig am Lesen^^
Nick Toxic Admin
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Mi Apr 16, 2008 6:47 pm
Wenigstens einer...hehe... Demnächst werde ich die neuen Kapitel on stellen, damit man endlich erfährt wie es weiter geht.
Dark Nemesis Admin
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Mi Apr 16, 2008 10:39 pm
na dann hau maL in die tasten ^^ von mir kriegste natürLich nen "vieL spaß" zu Lesen freu mich auf nen weiteres kapiteL ^^
Nick Toxic Admin
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Thema: Re: Etwas kommt in unsere Welt Mi Jun 11, 2008 8:05 pm
12
Wie ich erwähnt hatte, hatten zwei meiner Freunde seltsame, bzw. beängstigende Träume. Nun mit meiner besten Freundin hatte ich gesprochen, wenn auch nicht direkt über alles, da ich ihr irgendwie nicht alles erzählen konnte. Ich bin der Meinung das das auch besser so war. Sollte noch irgendwas passieren, könnte man ja noch darüber reden. Das hoffte ich zumindestens. Der zweite Freund mit dem ich über sonderbare Vorkommnisse unterhielt war ebenfalls eine sehr gute Freundin. Leider sahen wir uns nur ab und zu, was ich sehr bedauere, da sie wirklich eine sehr liebe Person ist. Zu einem Treffen mit ihr kam es, als ich im Netz unterwegs war und enttäuscht feststellen musste das ich keine Mail von Lexington erhalten hatte. Dafür mein Postfachwieder voll mit irgendeinem Scheiß, von Penisvergößerungstabletten bis hin zu Rabatt auf Rolexuhren, die ja bestimmt auch echt waren. Da fragt man sich doch ernsthaft, ob manche Leute echt nix zu tun haben, wenn man so einen Unsinn rumschickt. Nebenbei hatte ich auch noch ICQ offen, aber das es noch realtiv früh war, waren auch nicht so viele Leute online. Vielleicht gerade mal fünf. Das liest sich jetzt wohl etwas komisch, aber wie soll man das sonst beschreiben, wenn vier Personen online gemeldet sind und die fünfte Person dauernd on - und offline ist? Also da passt "gerade mal fünf" irgendwie ganz gut. Eine diese Personen war eben meine gute Freundin Saskia. Als ich dabei war in einem Forum, wo ich angemeldet war und dort auch einige Themen moderierte, einige Neuigkeiten zu lesen, als ich über jenes ICQ eben angeschrieben wurde.
Kalika (14:02) Hi du
Nick Toxic (14:02) Hey^^ Na was machst du schönes?
Kalika (14:03) Nix besonderes, bin bei meinen Eltern
Nick Toxic (14:04) Hab ich mir schon gedacht, da du on bist
Kalika (14:04) Ja, ich hab ein bißchen bei MySpace geschrieben Jetzt gucke ich diese Serie von der ich dir erzählt habe
Nick Toxic (14:05) Ahso, das heißt das du wohl eher schlecht ansprechbar bist
Kalika (14:07) Nein, nicht wirklich Da fällt mir ein, ich muss noch was mit dir bereden
Nick Toxic (12:08 ) Oh, was schlimmes?
Kalika (14:08 ) hm
Nick Toxic (14:08 ) Ist es was schlimmes, was du besprechen möchtest?
Kalika (14:11) Hast du nachher noch Zeit?
Nick Toxic (14:12) Für dich doch immer
Kalika (14:12) Okay, ich komme dann nachher vorbei Ich guck noch die Serie und dann komme
Nick Toxic (14:13) hehehe, dann kommst du
Kalika (14:14) Baka Ich dann so gegen 18 Uhr da
Nick Toxic (14:15) passt gut freu mich schon
Kalika (14:18 ) Okay, bis dann
Damit war das Gespräch vorerst beendet und da mir noch Zeit blieb, erledigte ich noch einige Sachen im Netz. Ich checkte nochmal E-Mails, postete in einigen meiner Foren und tat sonst eigentlich nichts nützliches. Das klingt jetzt komisch, aber nutzt es der Welt irgendwas wenn ich mir Bilder von Amy Reid, Cameron Cruise oder polnischen Oben-ohne-Models ansehe? Ich glaube irgendwie nicht. Gute einandhalb Stunden später machte ich den Rechner aus, denn ich bekam ja nachher Besuch und wollte mein Zimmer noch etwas aufräumen. Richtig aufräumen tat ich nicht, aber es sah und man konnte auch erkennen das was gemacht worden ist. Als musikalische Unterhaltung des Vorhabens hatte ich unter anderem die ziemlich genialen Chimaira, sowie den wohl geisteskranken Sutter Kain laufen. Passte ganz gut wie ich fand, so machte das Aufräumen wenigstens noch Spaß. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich noch eine gute Stunde warten musste. Leser die jetzt mitgerechnet haben, werden sich jetzt fragen wie das zeitlich hingehauen haben soll. Das Zauberwort heißt Schubladen. Naja egal, so wartete ich noch etwas auf meinen Besuch. Pünktlichkeit gehörte nicht gerade zu ihren Stärken, aber eine von meinen war das auch nicht gerade. Etwa gegen viertel nach Sechs klingelte es bei mir oben. Ungefähr zwei Minuten später erschien mein Besuch in der Zimmertür und wirkte etwas abgehetzt. "Bist du gerannt?", fragte ich und nahm sie zur begrüßung erstmal in den Arm. "Hi, nein ich hasse nur Treppen, das ist alles", sagte sie. Verblüfft sah ich sie an: "Du wohnst doch auch unter dem Dach so wie ich, also stell dich mal nicht so an." Ich bat sie erstmal Platz zu nehmen, was sie mal wieder prompt auf dem Bett tat. War ja klar, da es der größte und gemütlichste Platz in meinem Zimmer ist. In der Zwischenzeit flitzte ich nach unten und holte ein Glas für meinen Besuch. Zurück auf dem Weg nach oben machte ich noch einen Abstecher in die Abstellkammer, wo ich noch etwas zu trinken besorgte. Wieder im Zimmer sah ich mich Saskia erwartungsvoll an. "Ich hab noch eben ein Glas für dich und etwas zu trinken besorgt", mit diesen Worten stellte ich ihr das Glas, sowie echt leckeren Orangensaft hin. "Danke", entgegnete sie, wobei sie mich nett anlächelte. Ich goß mir auch Orangenaft ein. "Ich wollte mit dir doch was bereden", sagte sie, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte. "Ja, um was geht es denn? Haste Stress oder sonst irgendwie was?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein", sie stellte das Glas auf den Boden, "ich habe im Moment keinen Stress, aber Du hast mir doch mal diese Bücher geliehen." Ich sah sie fragend an: "Ich habe dir einiges geliehen. Da wären King, Koontz, Lovecraft, ach ja und die Mangas von Urushihara." "Diese Bücher von Lovecraft meine ich. Also er ist ja wirklich nicht so mein Fall, ich finde es eben halt ziemlich langweilig das sich fast alle Stories um diese Großen Alten drehen." Ich wollte gerade was dazu sagen, natürlich wieder mal die Standardverteidigung gegenüber dem Mythos den Lovecraft "erschaffen" hatte, aber da fiel sie mir auch schon ins Wort: "Aber glaubst du das es diese Großen Alten gibt oder gab?" Ich musste lachen und ich wusste noch nicht mal warum, weil nach den Ereignissen der letzten Wochen war das echt nicht lustig. "Wie kommst du denn jetzt darauf? Ich meine du hast ja nicht alles gelesen und dadurch kannst du ja auch nicht wirklich, wie ich so schön sage, Matsche im Kopf werden. Ich habe mal zwei Bücher mit Geschichten hintereinander gelesen und danach merkte ich schon wie es an meinem Hirn zerrte." "Wie meinst du das?" "Also bei ihm scheint das echt gefährlich zu sein, wenn man ihn zu oft liest, dann glaubt man den ganzen Kram irgendwie." Sie nickte und ich trank einen Schluck Saft. "Ja", sagte ich anschließend, "und wie kommst du jetzt darauf?" Sie sah mich mit ihren braunen Augen an, fast so als würde sie durch mich hindurch sehen. es trat eine merkwürdige Stille in den Raum, die ich irgendwie unangenehm empfand. "Naja, ich hatte in letzter Zeit so seltsame Träume." "Wir träumen doch alle mal seltsames Zeug." "Ja schon, aber Lovecraft hat doch von so komischen Orten geschrieben und dieser Unterwasserstadt, wo dieser Cthulhu schlafen soll. Naja und eben solchen Kram habe ich halt geträumt." "Du also auch", sagte ich und verschluckte mich fast. Sie starrte mich an, als hätte ich gesagt ich wäre Gott persönlich oder ähnliches. "Wie ich also auch?" "Pass auf", sagte ich, nachdem ich mein Glas geleert hatte, "das Necronomicon, sowie alles was darin stehen soll ist wahr. Schau mich jetzt nicht so an, als wäre ich bescheuert oder so. Wenn du Zeitung lesen würdest, dann würdest du wissen das ein gewisser Archäologe names Lexington das Buch gefunden hat. Seit diesem Fund haben fast alle Leute die ich kenne seltsame Träume und ja ich auch." Sie sah mich immer noch ziemlich ungläubig an. "Wenn du Bewesie willst, ich kann sie dir liefern. Ich brauche gleich nur den Rechner hochfahren und ich zeige es dir." "Du machst mir jetzt echt Angst", sagte sie, während sie sich bequemer hinsetzte, "willst du etwa behaupten das alles was dieser Lovecraft geschrieben hat wahr ist?" "Ich kann dir nur mit aller Sicherheit sagen, dass das Necronomicon existiert und ich, sowie andere Menschen Träume haben die nicht gesund sind." "Nicht gesund? Wie meinst du das?" "Naja, einige Menschen werden wahnsinnig von sowas, töten wahrscheinlich jemanden oder gleich sich selbst. Das meine ich mit nicht gesund", antwortete ich, während ich mich aus dem Stuhl erhob und meinen Scharnk mit den Filmen öffnete. Aus dem Augenwinkel sah ich wie sie etwas verdutzt da saß. "Äh, könnten wir vielleicht was lustiges gucken, so zur Ablenkung nach diesem Gespräch? Aber nicht diese komischen Engländer, die finde ich bescheuert." "Nein, wir gucken nicht Monty Python, wobei ich immer noch nicht verstehen kann, wie man die nicht lustig finden kann." "Ich finde die eben bescheuert." Ich hielt Shaun of the Dead nach oben: "Den hier?" Sie nickte und nachdem der Film begonnen hatte, wurde der Abend auch wieder gemütlich.
Wie eigentlich bei jedem ihrer Besuche wurde es wieder ziemlich spät und sie hatte noch Glück das sie ihre Nachtlinie doch noch bekam, sonst hätte sie laufen müssen. Ich hätte sie auch bei mir schlafen lassen, abr ich denke das Angebot hätte sie abgelehnt. Ist auch egal. Nachdem ich sie zur Haltestelle begleitet hatte und sie in die Bahn eingestiegen war, war ich auch auf dem schnellsten Wege zurück nach Hause. Erstens war es echt ziemlich kalt und zweitens war mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite jener Mann aufgefallen, der mich in der Innenstadt angesprochen hatte. Als Saskia in die Bahn gestiegen war und diese davon fuhr, stand er plötzlich da. Und mit ihm wehte der Geruch von Fäulnis und Tod herüber.