Santa Sangre
Mexico 1989 Darsteller: Axel Jodorowski, Sabrina Dennison, Blanca Guerra u.a. Regie: Alejandro Jodorowski Laufzeit: 118 Min.
Die Story
Ein 20jähriger Mann namens Fenix lebt in einer Nervenheilanstalt auf einem Baum(!), der in seinem Zimmer steht. Er reagiert mit Tierlauten auf jegliche Ansprache und nimmt nur rohe Kost zu sich. Die Therapeuten versuchen ihn mit den anderen Insassen zusammenzubringen. Während dies geschieht (der Weg vom Zimmer zum Hof scheint mehr als lang zu sein) machen wir eine kleine Reise in die Vergangenheit:
Fenix ist Acht und lebt mit seinen Eltern beim Zirkus. Seine Mutter betreibt nebenbei einen religiösen Kult, die ein Schulmädchen ohne Arme verehren. Diese soll, als sie ermordet wurde, Heiliges Blut (Santa Sangre ) auf dem Grund hinterlassen haben, wo jetzt die Kirche von Fenix Mutter steht. Eben diese Kirche wird abgerissen und die Mutter kehrt zum Zirkus zurück. Dort hat ihr Mann Orgo eine Affäre mit "Der Tattoowierten Frau", die dort mit der taub-stummen Alma untergekommen ist. Als die Mutter Orgo beim Liebesspiel ertappt, sie hat Fenix vorher im Wohnwagen eingesperrt, übergießt sie diesen und seine Affäre mit Säure. Orgo rastet aus und trennt seiner Frau die Arme ab (mit den Messern die vorher Probleme hatten Stoff zu durchschneiden, aber durch Knochen gehen die anscheined wie durch Butter Ö.o) und anschließend schneidet er sich auf offener Straße die Kehle durch. Dieses Erlebnis traumatisiert den Achtjährigen.
Wieder in der Gegenwart unternimmt Fenix einen Kinobesuch und am nächsten Tag geht es viel besser. Plötzlich hört er die Stimme seiner Mutter, die vor dem Fenster steht und Fenix flüchtet aus der Anstalt per Seil (kl. Anmerkung: das is keinem Aufgefallen und er wird den ganzen Film über auch nicht gesucht Ö.o). Die Tattoowierte verdient sich nach dem Vorfall im Zirkus ihre Brötchen als Prostituierte und hat auch keine Skrupel die junge Alma ein freier zu verkaufen. Alma flieht aus dem Haus und lebt anscheinend jetzt auf der Straße.
Fenix hat hingegen mit seiner Mutter Goncha eine eigene Show auf die Beine gestellt, wo er ihre Arme auf der Bühne ersetzt. Doch nicht nur auf der Bühne, den Goncha zwingt ihren Sohn für sie den Racheengel an der Gesellschaft zu spielen und so gerät der junge Mann in einer Strudel aus Gewalt und Unterwürfigkeit. Er tötet er eine Darstellerin im Theater, später eine Wrestlerin (wenn man die so nennen will. Erinnert sich von euch Wrestlingfans jemand an Nicole Bass? Die hier is schlimmer *grusel*).
Währenddessen hat Alma die Adresse von Fenix und seiner Mutter erfahren und besucht das Haus. Dieser freut sich seine "Jugendliebe" wieder zu sehen, doch Mutter sieht sowas nicht gern und sie befiehlt "ihren" Händen das Mädchen zu töten. In einem erbitterten Kampf mit sich selbst tötet Fenix jedoch nicht Alma, sondern die fanatische Goncha...
Der Hintergrund
Regisseur Jodorowski hat mit diesem Film ein Comebackversuch gewagt, welches nicht ganz zum Erfolg führte. Alles andere was er danach machte floppte.
Insgesamt hat er sieben Filme gemacht . Eines der Projekte die er anstreben wollte und schließlich an David Lynch weitergegeben wurde, war DUNE - Der Wüstenplanet. Jodorowski plante angeblich ein Mammutwerk von 10(!) Stunden.
Bisher hat er nichts weiter im Filmgeschäft gemacht, alledings war er nicht untätig und arbeite als Comicautor. Einige seiner Werke wurden vom Comiczeichner Möbius zu Papier gebracht.
Das Bonusmaterial
Schon lustig, also auf der Version die ich von Legend Home Video gesehen habe gab´s garnichts! Nicht mal nen Trailer!!!
Aber auf der Kino Kontrovers - Edition ist folgendes zu sehen: die Doku "La Constellation Jodorowsky", es gibt zu dem einenAudiokommentar von A. Jodorowsky & Filmjournalist Alan Jones, Nicht verwendete Szenen mit Kommentar, ein Interview mit Alejandro Jodorowsky und den Kurzfilm "Echek" von Adan Jodorowsky
Das Fazit
Ganz ehrlich: ich fand den sturzlangweilig, bis zum Schluß (der echt einiges raus reißt!!!) und ich ihn deswegen nicht reingeschrieben habe, weil vielleicht will jemand diesen Film doch noch sehen. Es passiert echt wenig, dafür gibt´s aber sehr surrealistische Szenen, wie z.B. die Beerdigung des Zirkuselefanten oder die Halluzionen von Fenix. In einer wird er mit lebenden Hühnern beworfen und in einer anderen kommt eine Python aus seiner Hose, die ihn versucht zu erwürgen. Zumal sollte man bei dem Streifen echt nicht nach Logik fragen, die gibt´s nämlich überhaupt nicht. Der Film is aber handwerklich gut gemacht, aber mit einer Laufzeit von fast 2 Stunden isser echt zu lang geraten.