Original: Night of the living Dead
Regie: George A. Romero
Produzenten: Karl Hardman, Russell W. Streiner
Kamera: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero, John A. Russo
Land: USA`68
Spielzeit: 96Min + 10Min/ ungekürzt
Ton: Dolby Stero
Sprache: Deutsch, Englisch
Bild: Vollbild 4:3 (SW)
Ländercode: 2/ Europa
Extras: Interview mit Romero, Original Anfang, Trailer, Chapter- Index
Label: X-Rated (Hartbox #7)
Darsteller: Duane Jones, Judith O`Dea, Karl Hardman, Marilyn Eastman u.a.
Inhalt:
Auf einem abgelegenen Friedhof wollen Barbara (Judith O`Dea) und ihr Bruder Johnny (Russell W. Streiner) das Grab ihres Vaters besuchen, bis ihnen ein unheimlicher Fremder begegnet, der über Barbara herfällt. Bei dem Versuch Johnny`s seiner Schwester zur Hilfe zu kommen, wird er durch den Angreifer getötet. Voller Panik flüchtet sie in einem nicht weit entfernten Haus, um Hilfe zu bekommen. Wenig später stösst Ben (Duane Jones) zu ihr, und versucht mit ihr zu komunitzieren, ohne Erfolg, da sie völlig in sich gekehrt ist.
Später kommt auch noch die Familie Cooper dazu, die sich die ganze Zeit unbermerkt in einen Keller verschanzt hatten, zum Vorschein.
Harry (Karl Hardman), Helen (Marilyn Eastman), dessen Tochter Karen (Kyra Schon), die verletzt im Keller untergebracht ist und das Pärchen Tom (Keith Wayne) und Judy (Judith Ridley). Alle zusammen wollen nun einen Plan schmieden, von diesem Ort wegzukommen, um zu einer Rettungsstation zu gelangen. Die lebenden Toten haben sich nun schlagartig vor dem Haus angefunden. Nun verbarrikadieren sie sich, und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, der in einem Disaster enden soll......
Hintergrund:
Romero hatte schon lange im Sinn, ein Werk dieser Art zu verwirklichen, dass ihm allerdings erst Jahre später gelang.
Dieser Film hatte Ender der 60er für eine Menge Wirbel gesorgt, was auch die Absicht Romeros war. Er hatte vor einen Film zu machen, den es vorher nicht gegeben hat. Freilich, Zombies waren schon vorher bekannt, aber nie so in Szene gesetzt. Aber warum gerade jetzt?
Zu diesem Zeitpunkt tobte gerade der Vietnamkrieg, und die amerikanische Bevölkerung war gezweiteilt; Republikaner die den Krieg beführworten und die Gegner, die Hippis mit ihren Flower- Power.
Der Film kam zu diesem Zeitpunkt für manche Leute ganz recht, da im Film die Zombies ja noch quicklebendig zum Teil aussahen, und man daraus schliessen konnte, es wäre ein Kampf "Mensch" gegen "Mensch". Der tote Mensch war zum Abschuss freigegeben, und wurde vom lebendigen Mensch um die Ecke gebracht; Eine Lizenz zum töten...genau wie im Vietnamkrieg: Die GJ`s waren der Ansicht die Vietcongs als Kanonenfutter anzusehen.
Eine Menge Staub wurde durch diesen Streifen ausgelöst, nicht allein, durch den Kriegsvergleich, sondern viel mehr durch den Handlungsinhalt, der zum Teil für damalige Verhältnisse an brutalität nicht zu überbieten war.
Das wohl krasseste an diesem Film war der Auftritt von Karen Cooper (Kyra Schon), dass Mädchen, die erst mal ihren Vater tötete und genüsslich an dessen Arm nagte und kurz darauf auf die schockierte Mutter--die noch schreit: "Mein Baby, mein armes Baby".-- zugeht und sie mit einer Gartenschaufel meuchelt.
Schon ganz harter Tobak.....Man stelle sich vor, ein junges Mädchen bringt die eigene Mutter im Blutrausch um.
Das i- tüpfelchen besorgte Romero noch, als er sich entschloss, ausgerechnet einen farbigen Hauptdarsteller zu engagieren, nämlich Duane Jones (Ben), der im Film glanzvoll als Held fungiert (In Amerika herrschten zu der Zeit noch die Rassenunruhen)....Das legte sich aber bei vielen Zuschauern ganz schnell, und zwar als Ben zum Schluss irrtümlich für einen Zombie gehalten wird, und vom Sheriff McLelland (George Kosana) erschossen wird, und anschliessend mit Fleischerhaken auf den Scheiterhaufen gezerrt und verbrannt wird.
Die soziale Rangordnung zwischen weiß und schwarz war also wieder hergestellt.
Im ganzen bestand Romeros Absicht die Filmwelt zu revulotionieren als eine Allegorie über das, was geschieht wenn ein eingehendes Ereignis die soziale Ordnung auf den Kopf stellt. In diesem Fall waren es die Toten, die aus ihren Gräbern steigen, und sich vom Fleisch der Menschen ernähren.
Quelle: Frank König- Dawn of the Dead Anatomie einer Apokalypse (zum Teil mit meinen eigenen Worten kommentiert)
Anmerkung: Dieser Film gilt heute sicher als überholt, und wird von hartgesottenen Fans warscheinlich belächelt. Trotzdem ist dieses Meisterwerk ein Meilenstein der Horrorfilmgeschichte und in meinen Augen ein unvergleichlicher Klassiker. Ein muss für jeden Sammler, der in keiner Sammlung fehlen darf.
Kyra Schon: Am Set, heute und damals.